Überblick über den Markt

Die internationalen Devisenmärkte zeigen am Donnerstag weiterhin begrenzte Bewegungen zwischen dem US-Dollar, Euro und dem Schweizer Franken. Der Fokus liegt klar auf der Handelspolitik der USA, nachdem Präsident Donald Trump erneut Zolldrohungen gegen Länder wie China, Mexiko, Kanada und auch gegenüber der Europäischen Union geäußert hat.

Trumps Drohungen hatten bereits im Vorfeld der Wahlen die Sorge vor steigender Inflation befeuert, was dem Dollar ein starkes Momentum nach dem Wahlsieg verschaffte. Experten der Landesbank Helaba weisen jedoch darauf hin, dass sich die Zinserwartungen seit Trumps Amtsantritt am Montag nicht wesentlich verändert haben. Es wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed bis Ende 2025 zwei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte vornehmen wird. Gleichzeitig traut man der Europäischen Zentralbank eher häufiger Zinsschritte zu.

Im Hinblick auf die Zolldrohungen stellt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann die Frage, ob diese ernst gemeint sind oder lediglich als Verhandlungstaktik dienen. Trump könnte die negativen Folgen einer extrem restriktiven Handelspolitik möglicherweise unterschätzen, warnen Experten.

Aktuelle Marktentwicklung

Zu Handelsbeginn notiert der SMI im ruhigen Handel leicht schwächer mit -0,15 Prozent. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, sinkt um 0,14 Prozent auf 2021,45 Punkte, während der breite SPI um 0,16 Prozent auf 16'242,21 Punkte fällt. Der Markt bleibt in Erwartung klarer Aussagen zur amerikanischen Zollpolitik und der Handelspläne von Trump beobachtend.

Anlegerstimmung und Gewinner/Verlierer

Mit Blick auf die US-Zolldrohungen wird die Hoffnung laut, dass Trump und der anhaltende Hype um Künstliche Intelligenz (KI) der US-Wirtschaft einen Schub verleihen. Trotz geopolitischer Unsicherheiten glauben viele Anleger, dass Trump Handelsverhandlungen vorbereitet und keinen extremen Protektionismus forcieren wird. Dies wird auch durch die positiven Erwartungen für die Bilanzsaison unterstützt, die allerdings nicht von starkem Einfluss der Konjunkturdaten begleitet werden.

Unter den Gewinnern des Tages befinden sich Logitech (+3,6 Prozent), Schindler (+0,9 Prozent) und SIG (+0,7 Prozent), während unter den Verlierern VAT (-2,5 Prozent) und Swatch (-1,5 Prozent) zu finden sind. Die Lager der Logistikfirma Kühne+Nagel (+0,4 Prozent) ziehen ebenfalls an, nachdem sie ein schwaches Jahr hinter sich hatten.

Besonderheiten im Markt

Besonders heftig trifft es die Aktien von Puma, die nach enttäuschenden Geschäftszahlen um bis zu 18,7 Prozent fallen und damit den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren erreichen. Gleichzeitig zeigt die Elektromobilität in den USA durch die neue Infrastrukturpolitik von Trump ein wachsendes Potenzial, was sich positiv auf den Markt auswirken könnte.

Weltwirtschaftsforum und geopolitische Unsicherheiten

Ein weiteres wichtiges Event steht im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos an, wo Trump am späten Nachmittag zugeschaltet wird. Die Börsianer hoffen, dass die geopolitischen Unsicherheiten bald geklärt werden. Bis dahin bleibt die Marktstimmung gehandelt und die Anleger sind gespannt auf die Entwicklungen.

Rohstoffpreise und Markterwartungen

Die Ölpreise hingegen sinken leicht, während die Rohstoffmärkte durch Trumps Zölle unter Druck geraten. Der Markt bewertet die Situation nüchtern und wartet auf die nächsten Schritte der US-Administration. Insgesamt ist die Erwartung an eine mögliche Stabilisierung des Dollars vorhanden, jedoch bleibt die Unsicherheit durch die Handelsstrategien Trumps hoch.