Atommüll-Endlager: Nagra beantragt Rahmenbewilligung für sicheren Standort
2024-11-12
Autor: Leonardo
Die planung für das Endlager für radioaktive Abfälle nimmt Formen an. In der kommenden Woche wird die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) offiziell die entsprechenden Gesuche um eine Rahmenbewilligung beim Bundesamt für Energie (BFE) einreichen. Nach dem Einreichen werden die Behörden damit beauftragt, die Unterlagen bis zum Frühjahr 2025 zu prüfen.
Das Ziel von Nagra ist es, im Zürcher Unterland ein dauerhaftes Lager für Atommüll zu etablieren, das als sicher und stabil eingestuft wird. Diese Region, bekannt als Nördlich Lägern, wird von Nagra als optimaler Standort für die Speicherung radioaktiver Abfälle angesehen, da dort unterirdisch opalinustonhaltiges Gestein vorhanden ist, das nahezu wasserundurchlässig ist und sich selbst abdichtet.
Am kommenden Dienstag wird es im Medienzentrum des Bundeshauses eine Informationsveranstaltung geben, in der die Behörden über den geplanten Bau des Endlagers im Kanton Zürich aufklären. Neben dem Hauptantrag für das geologische Tiefenlager wird Nagra auch die Genehmigung für den Bau einer Brennelementverpackungsanlage in Würenlingen im Kanton Aargau beantragen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung durch die zuständigen Stellen des Bundes wird sicherstellen, dass alle erforderlichen Unterlagen vollständig eingereicht wurden. Erst nach dieser Prüfung wird das Genehmigungsverfahren in die nächste Phase übergehen, in der die detaillierte inhaltliche Prüfung der Gesuche beginnt.
Interesse an Atomkraftwerken?
Die Diskussion um Atomkraftwerke ist nach wie vor polarisiert. Während einige Menschen sie als notwendige Alternative zu fossilen Brennstoffen ansehen, warnen andere vor den potenziellen Gefahren und den langfristigen Herausforderungen der Entsorgung von Atommüll.
Das Gebiet Nördlich Lägern erstreckt sich über zwölf Gemeinden im Kanton Zürich und drei im Aargau – insgesamt etwa 52.000 Einwohner auf einer Fläche von rund 123 Quadratkilometern. Über 30 weitere Gemeinden aus den angrenzenden Kantonen sowie aus Deutschland könnten ebenfalls von einem möglichen Tiefenlager betroffen sein.
Die Einführung eines Endlagers wirft viele Fragen auf, sowohl aus gesellschaftlicher als auch aus ökologischer Perspektive, und damit einher geht die zentrale Frage nach der Akzeptanz in der Bevölkerung. In solchen Projekten wird es entscheidend sein, sowohl die Sicherheit der Lagerung als auch das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.