Gesundheit

Alarmstufe Rot: Arboviren dringen in Südamerika und der Karibik vor – Steigendes Risiko für Reisende!

2025-04-08

Autor: Gabriel

Die Gesundheitsgefahren für Reisende nach Mittel- und Südamerika oder in die Karibik nehmen alarmierend zu, insbesondere durch eine Vielzahl von Arboviren, die durch Mücken, Gnitzen und Zecken übertragen werden. Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg erläutert die aktuellen Entwicklungen und Risikoanalysen.

Denguefieber – Die unterschätzte Gefahr

Das Denguevirus, das in Westafrika und Südostasien entstanden ist, hat sich mittlerweile auch in urbanen Gebieten weit verbreitet. Reisende sollten darauf achten, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen, um mögliche Ausbrüche in Regionen wie Südwestdeutschland zu verhindern, wo bereits die Asiatische Tigermücke heimisch ist. Studien aus Indien zeigen, dass sowohl primäre als auch sekundäre Infektionen zu schweren Erkrankungen führen können, und die oft als harmlos geglaubte Erstinfektion kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Reisende, die aus betroffenen Gebieten zurückkehren, sollten bei Verdacht auf Denguefieber sofort eine ärztliche Abklärung mit spezifischen Laborparametern suchen.

Chikungunyafieber – Eine Epidemie auf dem Vormarsch

Zusätzlich hat sich das Chikungunyafieber in den letzten Jahren rasant in Paraguay und Brasilien verbreitet. Die Symptome, die oft monatelang anhalten, machen es zu einer ernsthaften Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Ein neuer Totimpfstoff gegen das Chikungunyavirus wurde kürzlich zugelassen, was Hoffnung auf eine mögliche Eindämmung der Krankheit gibt. Die STIKO wird bald Empfehlungen zur Verwendung des Impfstoffs für Risikogruppen aussprechen.

Mayarovirus – Ein neues Risiko für die Region

Das Mayarovirus breitet sich schnell in urbanen Gebieten der Karibik und Mittelamerikas aus und könnte theoretisch auch nach Europa gelangen. Die schweren Gelenkschmerzen, die mit dem Virus einhergehen, sind nicht zu unterschätzen. Es gibt derzeit keinen Antigentest, daher ist die Diagnose oft langwierig.

Oropouchevirus – Die unterschätzte Bedrohung

Mit über 10.200 registrierten Infektionen in der Karibik und Südamerika seit Dezember 2023 ist das Oropouchevirus ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Besonders gefährdet sind Rückkehrer aus Kuba. Im Gegensatz zu anderen Arboviren wird Oropouche durch Gnitzen übertragen, deren Stiche äußerst schmerzhaft sind und zu weiteren Gesundheitsproblemen führen können. In Europa wurden bisher 19 Infektionen dokumentiert, jedoch wird das Risiko für Reisende als moderat eingeschätzt.

Insgesamt sollten Reisende in betroffene Gebiete wachsam sein und sich rechtzeitig über Impfmöglichkeiten und Schutzmaßnahmen informieren. Mit der Zunahme von Arboviren in beliebten Reiseregionen ist es wichtiger denn je, sich vorzubereiten und informiert zu bleiben!