
US-Behörden ermitteln: Tesla unter Druck wegen Unfallmeldungen
2025-08-29
Autor: Sofia
Erneute Ermittlungen gegen Tesla
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde hat Ermittlungen gegen Tesla eingeleitet – und die Situation könnte für Elon Musk brenzlig werden. Gerade jetzt, wo er intensiv an seinem umstrittenen Robotaxi-Projekt arbeitet, sieht sich der Autobauer mit ernsthaften Vorwürfen konfrontiert.
Verspätete Meldungen könnten schwere Folgen haben
Konkret geht es darum, dass die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) prüft, ob Tesla Unfälle, die mit dem Autopilot- und Full-Self-Driving-System in Verbindung stehen, nicht rechtzeitigt gemeldet hat. Seit 2021 besteht die Verpflichtung, solche Vorfälle innerhalb von fünf Tagen zu melden, doch Berichten zufolge hat Tesla einige dieser Meldungen erst Monate später eingereicht, oft in Form von Sammelberichten.
Unfallstatistik unter der Lupe
Die Zahlen sprechen für sich: Seit Einführung der Meldepflicht wurden mehr als 2.300 Unfälle mit Teslas automatisierten Systemen registriert, was fast 90 Prozent aller solcher Meldungen ausmacht. Diese hohe Zahl ist jedoch zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass Tesla als führender Hersteller im Bereich automatisierter Fahrzeuge gilt.
Zusätzliche Gefahren durch schlechte Sichtverhältnisse
Last but not least untersucht die NHTSA auch, ob unglückliche Sichtverhältnisse – wie Nebel – zu mehreren Unfällen, darunter mindestens ein tödlicher, geführt haben. Betroffen sind schätzungsweise 2,4 Millionen Fahrzeuge – fast die gesamte Flotte, die Tesla in den USA verkauft.
Rechtliche Auseinandersetzungen und drohende Risiken
Tesla ist zudem mit einer weiteren rechtlichen Herausforderung konfrontiert: Ein Gericht in Florida hat den Autobauer zu über 240 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt, nachdem ein tödlicher Unfall im Jahr 2019 eine 22-jährige Frau das Leben kostete. Der Fahrer war während der Nutzung des Autopiloten abgelenkt, als der tragische Vorfall geschah. Elon Musk plant, gegen dieses Urteil vorzugehen.
Irreführende Werbung? Kalifornien prüft!
Doch das ist noch nicht alles: Der Bundesstaat Kalifornien untersucht derzeit, ob Teslas Werbung für Autopilot und Full-Self-Driving möglicherweise irreführend ist. Ein negatives Urteil könnte die Verkaufslizenz von Tesla für 30 Tage aussetzen. Der Autobauer weist alle Vorwürfe zurück.
Robotaxi-Projekt in der Schwebe
Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Robotaxi-Projekt von Tesla in Bewegung, zeigt jedoch bisher kaum Fortschritte. Während in Austin (Texas) lediglich einige selbstfahrende Model Y unter Aufsicht von ausgewählten Kunden und Tesla-Mitarbeitern auf den Straßen testweise unterwegs sind, zieht der Konkurrent Waymo mit vollständig autonomen Taxis in mehreren Städten weiter an Tesla vorbei.
Ein kritischer Zeitpunkt für Tesla
All diese Entwicklungen kommen zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt: Die Verkaufszahlen stagnieren, und Boykottaufrufe aufgrund von Musks politischen Äußerungen schädigen das Markenimage. Gleichzeitig setzen Investoren große Erwartungen in das Robotaxi-Geschäft. Ob Teslas regulatorische Hürden den Zeitplan des Unternehmens durchkreuzen werden, bleibt abzuwarten.