Strassenstrich an der Langstrasse in Zürich: Gemeinderat stimmt für Legalisierung!
2025-01-15
Autor: Lara
Wichtige Entscheidung für die Sicherheit und Gesundheit von Frauen
Der Zürcher Gemeinderat hat am Mittwoch mit einer überwältigenden Mehrheit von 88 Ja- zu 20 Nein-Stimmen beschlossen, den illegalen Strassenstrich an der Langstrasse zu legalisieren. Diese Entscheidung wird als wegweisend in der Beurteilung der Prostitutionspraktiken in der Stadt angesehen und zielt darauf ab, die Sicherheit und Gesundheit der betroffenen Frauen zu verbessern.
Die Legalisierung der Prostitution wird von verschiedenen politischen Gruppen unterstützt, darunter die SP, die Mitte, die EVP, die AL und die Grünen. Anna Graff von der SP hob hervor, dass die derzeitige Illegalität Frauen einem erhöhten Risiko aussetzt. Viele Frauen müssen abseits der Hauptstraße nach Freiern suchen, was ihre Sicherheit gefährdet und sie verdeckten Gewaltverhältnissen aussetzt.
Die Skeptiker der Legalisierung
Die Skeptiker der Legalisierung, insbesondere die SVP, sehen Parallelen zu den Schwierigkeiten, die mit Drogenkonsum-Zonen verbunden sind. Sie argumentieren, dass die Legalisierung des Strassenstrichs zu einer Zunahme von unangenehmen Situationen führen könnte. Stephan Iten von der SVP warnte, dass dies die Integrität des Quartiers gefährden könnte und erinnerte an die Schließung des Sihlquais aufgrund unhaltbarer Zustände.
Zusätzliche Maßnahmen werden gefordert
Die FDP, obwohl sie die Legalisierung unterstützte, betonte die Notwendigkeit, die Bedürfnisse der Anwohner zu wahren und Erfahrungen aus früheren Initiativen, wie den Strassenstrich am Sihlquai, zu berücksichtigen. Die GLP forderte zudem verstärkte Schutzmaßnahmen und Ausstiegsprogramme für betroffene Frauen, um deren Ausbeutung zu verhindern. Prostitution solle nicht als ein normaler Job angesehen werden, argumentierte ein Vertreter der GLP.
Uneinigkeit innerhalb der Grünen
Innerhalb der Grünen kam es zu Spannungen. Einige Fraktionsmitglieder sahen die Legalisierung als pragmatischen Schritt, während Markus Knauss Bedenken äußerte, dass dies weitere Herausforderungen mit sich bringen könnte. Er warnte davor, dass die Langstrasse als offizieller Strassenstrich mehr „unangenehme Männer“ anziehen könnte, was die Sicherheit von Passanten gefährden würde.
Bedeutender Schritt in der Diskussion
Der Beschluss zur Legalisierung ist ein bedeutender Schritt in der Diskussion um die Situation an der Zürcher Langstrasse. Kritiker und Befürworter sind sich bewusst, dass die Umsetzung sorgfältig überwacht werden muss, um positive Ergebnisse in Bezug auf die Sicherheit der Frauen zu gewährleisten.
Hilfe für Betroffene von Menschenhandel
Sollten Sie oder jemand, den Sie kennen, von Zwangsprostitution oder Menschenhandel betroffen sein, stehen Ihnen zahlreiche Hilfsangebote zur Verfügung: - Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Tel. 044 436 90 00 - ACT 212, Nationale Meldestelle gegen Menschenhandel, Tel. 0840 212 212 - Online Opferberatung - Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz - Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143 - Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Die laufende Debatte über die Legalisierung könnte auch Auswirkungen auf andere Städte in der Schweiz haben, die ähnliche Herausforderungen in der Handhabung von Prostitution und den damit verbundenen sozialen Fragen erleben.