Wissenschaft

Der erste Controller aus Bakterien und Hefe: Ein nachhaltiges Gaming-Wunder oder ein ästhetisches Desaster?

2025-01-17

Autor: Simon

Wissenschaftler haben einen revolutionären Controller aus der Symbionten-Kultur von Bakterien und Hefe entwickelt, der tatsächlich funktioniert. (Bild: Vivien Roussel)

Die Technik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, und Gamer*innen weltweit verbringen Stunden mit ihren Konsolen oder PCs. Doch mit diesem Konsumverhalten wächst auch der Plastik- und Elektronikmüll, was für unsere Umwelt alarmierende Auswirkungen hat. Nun haben Forscher möglicherweise einen ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht.

Biologie trifft Technologie: Der innovative "BioHybrid Device"

Das Forschungsteam, bestehend aus Vivien Roussel, Madalina Nicolae und Marc Teyssier, hat einen Controller entwickelt, der ohne Müll aus Plastik auskommt. Dieser sogenannte "BioHybrid Device" basiert auf SCOBY (Symbiotic Culture of Bacteria and Yeasts), eine Kombination aus speziellen Bakterien und Hefe, die vor allem in der Herstellung von Kombucha-Tee verwendet wird.

Durch Morphogenese, einen Prozess, der die Bildung und Entwicklung von Organismen beschreibt, gelang es den Wissenschaftlern, die elektronischen Komponenten des Controllers mit dem Teepilz zu verbinden.

Nach der Verbindung wurde die entstehende Masse manuell verarbeitet und zusammengenäht, um den Controller herzustellen. Obwohl seine Funktionalität beeindruckend ist, bleibt das äußere Erscheinungsbild alles andere als ansprechend.

Zukunftsperspektiven der nachhaltigen Technologie

Dieses Forschungsprojekt zeigt vielversprechende Ansätze, wie alltägliche technische Geräte umweltfreundlicher und biologisch abbaubar produziert werden können. Der Controller stellt jedoch einige grundlegende Fragen auf, insbesondere hinsichtlich seiner Haltbarkeit. Wie lange genau wird dieses Produkt halten? Angesichts der potenziell hohen Herstellungs- und Instandhaltungskosten könnten viele Konsument*innen von einem Kauf Abstand nehmen.

Das "BioHybrid Device" wird vorerst nicht zum Verkauf angeboten, es ist nur das Ergebnis eines Forschungsprojekts. Dennoch, sollte das Design und die Haltbarkeit potenzielle Käufer*innen nicht abschrecken, stellt sich die Frage nach dem Aufwand, der in die Wartung des Controllers investiert werden müsste.

Zusätzlich ist es wichtig anzumerken, dass trotz des Verzichts auf Plastik nicht alle Bestandteile des Controllers biologisch abbaubar sind. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten jedoch den Grundstein für zukünftige Entwicklungen legen, die tatsächlich robuste und umweltfreundliche Gaming-Technologien hervorbringen.

Die Herausforderungen der neuen Technologie

Im Moment bleibt abzuwarten, ob Gamer*innen bereit sind, in wartungsintensive Geräte zu investieren. Die Popularität und der Erfolg des „BioHybrid Device“ werden stark von der Marktakzeptanz abhängen. Ist die Gaming-Community bereit, von herkömmlichen Controllern auf ein solches Bioprodukt umzusteigen? Die Welt des Gamings steht möglicherweise am Anfang einer revolutionären Wendung – solange die Forschung die bestehenden Herausforderungen meistern kann.