Eismeister Zaugg

Die Augen des SC Langnau sind auf den Welschland gerichtet, denn das zukünftige Glück der Emmentaler hängt entscheidend von der Torhüterposition ab. Sportchef Pascal Müller steht vor der Herausforderung, einen neuen Torwart zu finden, der das Potenzial hat, in die Fußstapfen von Stéphane Charlin zu treten, damit die kommende Saison für Langnau nicht nur ein Kampf um den Klassenerhalt, sondern auch um die Playoffs wird. Ein vielversprechender Kandidat könnte der 20-jährige Antoine Keller aus Lausanne sein.

Keller, der 2023 als Nummer 206 von Washington in den NHL-Draft gezogen wurde, ist erst der siebte Franzose, der diesen Schritt gemacht hat. Das allein zeigt, dass in ihm ein außergewöhnliches Talent schlummert. Mit drei Länderspielen und vier Junioren-WM-Teilnahmen hat er bereits internationale Erfahrungen gesammelt, und aufgrund seiner Größe (190 cm, 80 kg) erinnert er vom Stil und von der Statur her an Stéphane Charlin.

Seine Ausbildung genoss Keller bei Servette, bevor er sich in der letzten Saison als Nummer 1 bei Lausanne profilierte, nachdem Connor Hughes in die Organisation der Montréal Canadiens wechselte. Keller muss sich jedoch mit der Rolle des zweiten Torhüters begnügen, während Kevin Pasche als Nummer 1 glänzt.

Ein bemerkenswerter Vorfall, der Keller in der QJMHL zum Teil Berühmtheit einbrachte, war ein kurioses Tor, das ihm zugeschrieben wurde. In einem Spiel gegen die Chicoutimi Saguenéens landete ein Puck, den Keller nicht direkt beeinflusste, über Umwege im eigenen Tor des Gegners, und so wurde Keller als Torschütze verzeichnet – ein Novum in der Geschichte der Liga.

Langnau könnte jedoch von der Talenteschmiede in Lausanne profitieren, indem man Keller für eine Saison leiht. Die Torhüterkoordinatoren in Langnau haben einen hervorragenden Ruf, und der Fall Charlin zeigt, dass junge Torhüter hier großes Potenzial zur Entwicklung haben. Charlin selbst kam 2022 aus einem bestehenden Vertrag bei Servette nach Langnau und wurde seither von Tag zu Tag besser.

Die gesamte Situation hängt jedoch von den Entwicklungen in Lausanne ab, und auch davon, wie strategisch Pascal Müller die Torhüterfrage angeht. Ein Fehlschlag könnte für Langnau gravierende Konsequenzen haben. Daher bleibt abzuwarten, ob Keller der Schlüssel zur Rückkehr von Langnau in die Playoffs sein könnte. Fans und Experten werden gespannt beobachten, ob die Emmentaler den nächsten Charlin tatsächlich im Welschland finden können.