
Frühzeitige Demenz-Erkennung: Wie Emotionen zur Warnung werden können
2025-09-09
Autor: Luca
Neues Frühwarnsignal für Demenz entdeckt
Wussten Sie, dass die Fähigkeit, Emotionen im Gesicht zu erkennen, eng mit der geistigen Gesundheit verknüpft ist? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Schwierigkeiten beim Erkennen negativer Emotionen bei älteren Erwachsenen ein frühes Anzeichen für Demenz sein könnten.
Die spannende Studie
Ein internationales Team von Forschern untersuchte die Reaktionen von 665 Erwachsenen unterschiedlichen Alters. Sie führten Tests zur Emotionserkennung durch, bei denen die Teilnehmer die Gefühlsausdrücke auf Fotos bewerten sollten. Zusätzlich wurden Gehirnscans durchgeführt und Gedächtnis sowie Denkvermögen getestet.
Wichtige Ergebnisse
Die Studie ergab, dass ältere Menschen oft negative Emotionen wie Wut oder Traurigkeit schlecht erkennen konnten. Sie neigten hingegen dazu, neutrale oder gemischte Gesichtsausdrücke als positiv zu bewerten. Diesen Effekt nennt man Positivitäts-Bias, und die Wissenschaftler vermuten, dass dieser Bias eher auf nachlassende geistige Fähigkeiten hindeutet, nicht auf eine fröhliche Anpassung an das Alter.
Die Realität der Demenz in Deutschland
In Deutschland leben derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, und jährlich kommen etwa 440.000 neue Fälle hinzu. Alzheimer ist die häufigste Form, gefolgt von vaskulärer Demenz. Die Symptome sind vielfältig, von Gedächtnisverlust bis zu Verhaltensänderungen, und die Zahlen werden angesichts der wachsenden Lebenserwartung in Zukunft stark ansteigen.
Was zeigt das Gehirn?
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Personen mit einem ausgeprägten Positivitäts-Bias weniger graue Substanz in kritischen Hirnarealen wie der Amygdala und dem Hippocampus aufwiesen. Diese Regionen sind entscheidend für Gedächtnis und Gefühlsverarbeitung. Auffällig war auch die erhöhte Aktivität im orbitofrontalen Kortex, der dem Gehirn hilft, Emotionen zu bewerten.
Ein Warnsignal für die Zukunft?
Die Forscher sind sich einig: Ein veränderter Umgang mit Emotionen im Alter könnte ein frühes Warnzeichen für beginnende geistige Einschränkungen sein – möglicherweise sogar für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer. Die Erkenntnisse haben das Potenzial, die Diagnose und frühzeitige Intervention erheblich zu verbessern.