
Alarmierend: Krankheitsauslösender Hefepilz breitet sich in EU-Krankenhäusern aus
2025-09-11
Autor: Laura
Ein wachsendes Gesundheitsrisiko?
Die Zahl der bestätigten Fälle des gefürchteten Hefepilzes in Europa, darunter auch Deutschland, ist dramatisch gestiegen. Experten warnen, dass trotz des Anstiegs das Risiko für die Allgemeinheit in Deutschland als gering eingeschätzt wird.
Die Fakten im Überblick
Aktuellen Berichten des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zufolge wurden zwischen 2013 und 2023 über 4.000 Fälle gemeldet. Allein im Jahr 2022 gab es mehr als 1.300 Fälle. Deutschland belegt mit 120 registrierten Infektionen den fünften Platz in der EU – hinter Ländern wie Spanien, Griechenland, Italien und Rumänien.
Candida auris: Ein besonders hartnäckiger Gegner
Der Pilz, der medizinisch als Candida auris bekannt ist, wurde 2009 zum ersten Mal in Japan entdeckt und hat sich seither weltweit verbreitet. Seine gefährliche Eigenschaft liegt darin, dass er auf Oberflächen und medizinischen Geräten sehr lange überleben kann. Über sogenannte Schmierinfektionen kann er sich weiterverbreiten, und gegen viele Medikamente ist er resistent. Im Gegensatz zu Viren wie Corona wird dieser Pilz jedoch nicht über die Luft übertragen.
Dunkelziffer könnte erheblich höher sein
Experten warnen, dass die offiziellen Zahlen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. In vielen Ländern wird keine systematische Erfassung von Infektionen durchgeführt, was bedeutet, dass die tatsächlichen Zahlen weitaus höher sein könnten. Das ECDC fordert daher dringend eine verbesserte Überwachung sowie rasche Gegenmaßnahmen in Kliniken.
Hygienemaßnahmen sind entscheidend
Oliver Kurzai, Vorstand des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der Uniklinikum, betont, dass der Pilz hierzulande eher eine Rarität darstellt. Das Risiko einer Ansteckung sei für die meisten Menschen gering, dennoch sei es wichtig, die epidemiologische Entwicklung genau im Auge zu behalten.