EZB folgt SNB: Leitzins sinkt auf drei Prozent - Was bedeutet das für dich?
2024-12-12
Autor: Gabriel
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute beschlossen, den Leitzins auf drei Prozent zu senken, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) bereits am Donnerstagmorgen den Zins auf 0,5 Prozent gesenkt hat. Diese Entscheidung kommt in einer Zeit, in der die EZB ihrem Ziel stabiler Preise näher zu kommen scheint. Der Leitzins wurde seit Juni schrittweise gesenkt, um der abkühlenden Wirtschaft entgegenzuwirken.
Durch die Senkung um 0,25 Prozentpunkte erhofft sich die EZB, die Inflation mittelfristig bei rund zwei Prozent zu halten. Dies ist entscheidend, um eine stabile Währung im Euroraum zu gewährleisten. Der aktuelle Rückgang der Inflation auf nur 1,7 Prozent im September hat Besorgnis ausgelöst, dass die EZB ihr Ziel nicht erreichen könnte, insbesondere vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Konjunktur.
Bevor wir uns die Konsequenzen dieser Entscheidung genauer anschauen, ist es wichtig, die jüngsten Schritte der EZB zu betrachten. Die Wende in der Zinspolitik begann im Juni, als die EZB nach neun Monaten mit konstant hohen Zinsen, die vor allem als Reaktion auf die steigende Inflation eingeführt wurden, den Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent senkte.
Die Senkung des Leitzinses hat direkte Auswirkungen auf Kredite: Unternehmen haben nun die Möglichkeit, einfacher zu investieren, während Privatpersonen günstigere Darlehen erhalten können. Beispielhaft fällt die Baufinanzierung mit einer Laufzeit von zehn Jahren, die zuletzt bei 3,19 Prozent pro Jahr lag, erheblich günstiger aus als vor einem Jahr, als die Zinsen fast vier Prozent betrugen.
Doch was bedeutet dies für die Sparer? Während Kredite günstiger werden, sinken die Zinsen für Tages- und Festgeldangebote drastisch. Laut dem Vergleichsportal Verivox haben die Zinsen für Tagesgeld aktuell den niedrigsten Stand seit über einem Jahr mit einem Durchschnitt von nur 1,62 Prozent erreicht. Etwa ein Viertel der 800 analysierten Banken bieten sogar lediglich 0,25 Prozent oder weniger für Tagesgeld an.
In Bezug auf die aktuelle Inflationsentwicklung zeigt sich ebenfalls ein gemischtes Bild. Im November stieg die Inflationsrate im Euroraum vorläufigen Zahlen zufolge auf 2,3 Prozent. Die Kerninflation, die die schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel ausschließt, lag bei 2,7 Prozent und wird von vielen Ökonomen als genauerer Indikator für die Inflationstendenzen angesehen.
Die EZB hatte zuvor die Zinsen stark angehoben, um der sprunghaften Inflation, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und den damit verbundenen Anstieg der Energiepreise ausgelöst wurde, entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen beinhalteten zehn aufeinanderfolgende Zinserhöhungen, bevor die jüngsten Senkungen die vorherrschenden Wirtschaftsbedingungen reflektieren.
Wie siehst du diese Entwicklung? Glaubst du, dass die Zinssenkungen langfristige Vorteile für die Wirtschaft bringen werden, oder siehst du damit auch Risiken verbunden? Die wirtschaftliche Landschaft verändert sich, und es ist wichtig, informiert zu bleiben.