Thilo Mischke: Kontroverser neuer Moderator von ttt – Kulturmagazin steht im Fokus der Kritik
2024-12-25
Autor: Laura
Vor wenigen Tagen gab die ARD bekannt, dass der Journalist Thilo Mischke der neue Moderator des Kulturmagazins «ttt – titel thesen temperamente» wird. Mischke tritt die Nachfolge von Max Moor an, der die Sendung stolze 17 Jahre lang moderierte. Die Entscheidung sorgt jedoch für massive Kritik, wie die über 1500 Kommentare unter einem Instagram-Post des Magazins deutlich machen. Viele Stimmen kritisieren den Schritt als «einen Schlag ins Gesicht aller Frauen» und fordern eine Überprüfung der Entscheidung.
Ein zentraler Punkt der Kontroversen ist Mischkes Buch aus dem Jahr 2010 mit dem Titel «In 80 Frauen um die Welt». In diesem Werk beschreibt Mischke eine Wette, bei der er 80 Frauen in verschiedenen Ländern «herumkriegen» soll. Aussagen aus dem Buch, in denen er seine Absichten offenbart – einschließlich des Wunsches, heimliche Nacktbilder zu machen – haben ihm den Ruf eingebracht, ein frauenfeindliches Weltbild zu propagieren. Kritiker werfen ihm vor, diese Ansichten unverblümt zur Schau zu stellen.
Obwohl Mischke in den letzten Jahren versucht hat, sich von diesen Äußerungen zu distanzieren, bleibt die Debatte um seine Person heiß. Er selbst gab in einem Podcast zu, dass der Titel seines Buches ein Fehler sei, jedoch mit dem Inhalt an sich zufrieden sei. Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, dass Mischke die als sexistisch und rassistisch wahrgenommenen Elemente des Buches als «Jugendsünde» einordnet, da seiner Meinung nach zu seiner Schreibzeit keine breite Sexismus-Debatte existierte.
Besonders alarmierend sind auch seine kontroversen Äußerungen aus einem Podcast im Jahr 2019. Darin behauptet er, dass «männliche Sexualität vielleicht auf Vergewaltigung basiere» und dass die Gesellschaft die Männer desensibilisiert habe, indem sie ihnen das Vergewaltigen abgewöhnt habe. Diese Aussagen haben in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt und wurden als unverantwortlich angesehen.
Das Magazin «ttt» hat sich in dieser Situation geäußert und betont, dass Mischke sich öffentlich der Kritik gestellt habe und sich für seine Äußerungen entschuldigt habe. Nach der Bekanntgabe seiner Moderation wurde ein zweistündiger Podcast veröffentlicht, der verschiedene Stellungnahmen und Dokumente von Personen aus der Medien- und Kulturszene versammelt. Diese sollen belegen, dass Mischke für die Rolle als Moderator ungeeignet sei, da er als «sexistisch, misogyn, rassistisch, ableistisch und homophob» wahrgenommen wird.
In einem weiteren Statement auf den Social-Media-Kanälen drückte das Magazin aus, dass die Kritik sehr ernst genommen werde und bereits intensive Gespräche im Gange seien, um die Vorwürfe zu überprüfen. Die Auswirkungen dieser Überprüfung und mögliche Konsequenzen sind derzeit unklar, und Thilo Mischke hat sich zum Thema bislang nicht öffentlich geäußert. Die Debatte über seine Eignung als Moderator wird eine der spannendsten im deutschen Fernsehen des kommenden Jahres sein. Halten Sie Ihre Augen offen – wird die ARD ihre Entscheidung möglicherweise revidieren?