Die Schweizer Plattform Naoo will TikTok und Co. hinter sich lassen
2025-01-20
Autor: Alina
Darum geht's
Thomas Wolfensberger hat mit der Schweizer Social-Media-App Naoo eine neue Alternative geschaffen, die TikTok und andere Plattformen in den Schatten stellen könnte.
Naoo ermöglicht es Nutzern, durch Interaktionen Punkte zu sammeln, die in Geld umgewandelt werden können – ein innovatives Konzept, das die Nutzer motivieren soll. Ein mögliches TikTok-Verbot in den USA wird als große Chance für Naoo angesehen.
Aktuell stehen die sozialen Medien weltweit unter Druck: Facebook modifiziert seine Richtlinien, während über einen Verkauf von TikTok an die Plattform X spekuliert wird. Zudem erfreuen sich Nutzer zunehmend an Alternativen wie Rednote, einer weiteren chinesischen Plattform. Die Branche befindet sich in einem echten Wandel.
Thomas Wolfensberger, Gründer und Hauptaktionär von Naoo, sieht in dieser Situation eine Gelegenheit, die Schweizer Nutzer zu erreichen. In einem Interview mit 20 Minuten äußert er sich zu seiner Plattform und den Herausforderungen, die die Branche derzeit bewältigen muss.
Wie entstand die Idee für eine Schweizer Social-Media-Plattform?
Wolfensberger erklärt, dass sein Interesse für Social Media auf seine Zeit an der Universität Zürich zurückgeht, wo er am Institut für betriebswirtschaftliche Forschung tätig war. Er stellte fest, dass bestehende Plattformen zwar viele Nutzer haben, diese jedoch selten aktiv für ihren Content belohnen. In einer Zeit, in der die Nutzer mehr denn je nach Datenschutz und fairen Praktiken verlangen, kam ihm die Idee zu Naoo.
Wie verbindet Naoo Nutzer und Unternehmen?
Naoo hat das Ziel, eine Plattform zu kreieren, die es den Nutzern ermöglicht, für ihr Engagement belohnt zu werden, während sie gleichzeitig Anreize für lokale Geschäfte schafft. Nutzer können durch ihre Aktivitäten, wie das Posten von Inhalten, Likes oder die Teilnahme an Umfragen, Naoo-Punkte sammeln. Diese Punkte werden direkt in Geld umgewandelt. Content Creators, die hochwertige Beiträge liefern, haben dabei die besten Chancen auf Erfolg.
Der Wettbewerb mit Giganten wie Facebook und TikTok ist groß. Wie positioniert sich Naoo?
Wolfensberger ist überzeugt, dass trotz der Dominanz großer Plattformen europäischer Markt Platz für innovative Ideen existiert. Mit über 50 spezialisierten Social-Media-Plattformen in Europa zeigt sich, dass Nischenanbieter eine wachsende Nachfrage bedienen können. Naoo behauptet sich bereits unter den beliebtesten Social-Apps in der Schweiz und belegt im App-Store kürzlich den elften Platz.
Aktuelle Entwicklungen wie das TikTok-Verbot in den USA
In Bezug auf die neuesten Entwicklungen meint Wolfensberger, dass die Politik hinter den Kulissen massgebenden Einfluss auf soziale Medien hat. Der bevorstehende TikTok-Disable durch den designierten Präsidenten Trump könnte, so Wallenberger, Teil eines Machtspiels sein, bei dem hohe Interessen auf dem Spiel stehen.
Für Naoo eröffnen sich in dieser turbulenten Zeit Chancen, da Nutzer zunehmend Plattformen suchen, die Datenschutz ernst nehmen und Rückvergütungen für ihre Inhalte anbieten. Die Veränderungen im Bereich der sozialen Medien, einschließlich des Datenschutzes und der Monetarisierung für Content, machen Naoo zu einer vielversprechenden Alternative, die den Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird.