Im türkischen Skigebiet Kartalkaya hat ein verheerender Brand in einem Hotel zu einer unvorstellbaren Tragödie geführt. Laut offiziellen Angaben der Regierung sind mindestens 66 Menschen ums Leben gekommen und 51 weitere wurden verletzt, darunter mehrere ernsthaft. Innenminister Ali Yerlikaya äußerte sein tiefes Bedauern: "Wir verspüren tiefen Schmerz. Dieses schreckliche Feuer hat uns 66 Leben gekostet."

Das Feuer brach in der Nacht zum Dienstag im Restaurant des zwölfstöckigen Hotels "Grand Kartel" aus, welches sich in der Provinz Bolu befindet. Die Situation eskalierte rasch, nachdem panikartige Szenen entstanden, als viele Gäste versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Tragischerweise starben zwei Personen, als sie während ihrer Flucht aus dem Gebäude sprangen, berichtete Gouverneur Abdulaziz Aydin. Mehr als 230 Gäste waren zum Zeitpunkt des Brandes in dem 161 Zimmer umfassenden Hotel.

Die Feuerwehr war mit 30 Fahrzeugen und 28 Krankenwagen im Einsatz, während Justizminister Yilmaz Tunc bestätigte, dass vier Personen, darunter der Hotelbesitzer, festgenommen wurden, um die Umstände des Brandes zu klären. Skilehrer Necmi Kepcetutan berichtete, dass er schlafend vom Feuer überrascht wurde, doch rechtzeitig in der Lage war, etwa 20 Gäste aus dem Gebäude zu helfen. "Das Hotel war in dichten Rauch gehüllt, was es schwierig machte, den Notausgang zu finden," erklärte er.

Verstörende Berichte deuten darauf hin, dass die Brandmeldeanlage des Hotels nicht funktioniert hatte. Ein Gast berichtete: "Der Alarm ging nicht los, und als meine Frau das Feuer roch, war es bereits zu spät, um zu fliehen." Zudem soll die Feuerwehr etwa eine Stunde gebraucht haben, um am Einsatzort anzukommen.

Die türkische Regierung hat nun mehrere Staatsanwälte mit der Untersuchung der Brandursache beauftragt. Es wird vermutet, dass die Holzverkleidung des Hotels, welches im traditionellen Berghüttenstil erbaut wurde, die Flammen begünstigt haben könnte. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Lage des Hotels an einem Hang die Brandbekämpfung erschwert hat.

Die Medien berichteten von aufregenden Bildern des stark beschädigten Hotels, in dem die Lobby stark verraucht war und der Empfangstresen verkohlt erschien. Kartalkaya ist ein beliebtes Winterziel, insbesondere während der Schulferien, weshalb die Hotels in der Region überfüllt waren. In Reaktion auf diese Tragödie wurden bereits andere Gästehäuser vorsorglich geräumt und die Besucher in nahegelegene Unterkünfte in Bolu umquartiert.

Zusätzlich gab es am selben Morgen eine Explosion in einem anderen Hotel in Sivas, die vier Menschen verletzte. Zwei Trainerinnen und zwei Skifahrerinnen wurden leicht verletzt, wobei eine Frau schwere Verbrennungen erlitten hat. Die Umstände dieser Explosion sind derzeit ebenfalls unklar.

Diese erschütternden Ereignisse werfen ein wachsames Licht auf die Sicherheitsvorkehrungen in Hotels und Resorts, insbesondere in touristisch stark frequentierten Regionen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien.