Der Uetlihof – Ein Symbol für den Untergang der Credit Suisse?
2025-01-22
Autor: Sofia
Die UBS-Immobilienverantwortlichen haben kürzlich den ikonischen Uetlihof in Zürich geräumt, trotz der weiterhin hohen Mietverpflichtungen bis 2037. Diese Entscheidung stellt nicht nur die Zukunft des Uetlihofs in Frage, sondern auch die Strategie der UBS selbst in einer Zeit, in der viele Unternehmen die Vorteile zentral gelegener Büroflächen erkennen.
Der Uetlihof, einst ein Stolz der Credit Suisse, wird nun als toxisches Terrain betrachtet. In einem Raum voller Gerüchte und Unsicherheiten sieht sich die UBS gezwungen, Untermieter zu suchen, um die finanziellen Belastungen zu mindern. Zwei Stockwerke sollen für externe Unternehmen zugänglich gemacht werden, die sich dann an den erheblichen Verlusten aus dem langfristigen Mietvertrag beteiligen würden.
Die UBS hält jedoch an ihren verschiedenen Standorten in Zürich fest, wo die Bank in zahlreichen Bürobauten untergebracht ist. Während das Stadtzentrum weiter belebt bleibt, entwickelt sich Altstetten im Westen Zürichs zum neuen Hotspot, wo ein geplanter 108-Meter-Turm mit einem gigantischen Bausumme entstehen soll, um die verstreuten Mitarbeiter künftig zusammenzuführen.
Die Strategie der UBS ist klar: Altstetten für IT und Backoffice, Paradeplatz für Wealth Management und prestigeträchtige Kunden, während andere interne Bereiche in der Europaallee untergebracht sind. So bleibt der Uetlihof, als Symbol für die Schwierigkeiten der ehemaligen Credit Suisse, im Abseits.
Die Perspektive ist düster. Der Uetlihof wird möglicherweise zum Wahrzeichen des Zusammenbruchs der einst mächtigen Bank, einem Relikt einer Ära, die nun der Vergangenheit angehört. Statt in die Nutzung eines so zentralen Standorts zu investieren, schlägt die UBS Millionen in den Wind, während sie an zahlreichen anderen Zürcher Standorten Miete zahlen muss.
Besonders frappierend ist die Nähe zur Brunau-Siedlung, die zu günstigeren Mieten einlädt und der Credit Suisse-Pensionskasse gehört. Diese Verbindung zwischen den beiden Bauten könnte als strategischer Vorteil genutzt werden, da die Heizung des Uetlihofs den Bewohnern der Brunau zugutekommt und möglicherweise die Überlegung der UBS, Untermieter zu finden, stark beeinflusste.
Eine Sprecherin der UBS zog den Fokus auf den bis 2037 gültigen Mietvertrag und erklärte, dass es keine neuen Entwicklungen in Bezug auf den Uetlihof gebe. Ironischerweise hätte die UBS beim WEF in Davos von der Lage des alten CS-Hauses enorm profitieren können, doch stattdessen entschieden sich die Manager, diese Möglichkeit ungenutzt verstreichen zu lassen. Der Verkauf dieses Ablegers lässt Fragen über die Effektivität der UBS-Strategien aufkommen.
Könnte der Uetlihof tatsächlich zum Symbol für den Abstieg der Credit Suisse und die Schwierigkeiten der UBS werden? Nur die Zeit wird zeigen, ob die Entscheidungsschwierigkeiten und der Kurswechsel der UBS ausreichen, um die herausfordernden Zeiten zu überstehen.