Gesundheit

Alarmierende Zunahme invasiver Pilzinfektionen bei immunsupprimierten Patienten

2025-09-19

Autor: Leonardo

Ein wachsendes Gesundheitsrisiko

Invasive Pilzinfektionen (IFD) stellen eine zunehmende Bedrohung für die moderne Medizin dar. Jährlich wird bei etwa 6,5 Millionen Menschen weltweit eine IFD diagnostiziert, was mit alarmierenden 3,8 Millionen Todesfällen in Verbindung steht. Besonders besorgniserregend ist, dass rund 2,5 Millionen dieser Todesfälle direkt auf Pilzinfektionen zurückzuführen sind.

Im Jahr 2022 reagierte die WHO auf diese kritische Situation und veröffentlichte erstmals eine Liste beherrschender Pilzpathogene. Diese Liste basiert auf Kriterien wie globaler Verbreitung, Sterblichkeit und der Verfügbarkeit von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Neue Risikogruppen durch innovative Therapien

Traditionell wurden Patienten mit hämatoonkologischen Erkrankungen oder nach Transplantationen als Hauptzielgruppe für IFD angesehen. Doch dasSpektrum hat sich grundlegend erweitert! Neue immunsupprimierte Gruppen, insbesondere Patienten unter modernen Immuntherapien, sind nun ebenfalls stark gefährdet.

Für viele dieser innovativen Medikamente fehlt es jedoch an klaren Risikoprofilen und umfassenden Infektionsdaten, was die Lage zusätzlich kompliziert.

Die erschreckende Ausbreitung resistenter Pilzstämme

Eine weitere gravierende Herausforderung ist die zunehmende Umweltexposition gegenüber resistenten Pilzstämmen, bedingt durch landwirtschaftliche Praktiken und die Folgen des Klimawandels. Diese Einflüsse fördern nicht nur das Aufkommen neuer Pathogene, sondern dehnen auch lokal begrenzte Arten geografisch aus.

Die sich verändernde Landschaft der Pilzinfektionen

Die epidemiologischen Entwicklungen betreffen nicht nur die Risikogruppen, sondern auch die Artenvielfalt invasiver Mykosen. Neben den klassischen Erregern wie Candida albicans und Aspergillus fumigatus kommen zunehmend resistente Arten wie Candida auris und multiresistente Aspergillus-Stämme ins Spiel.

Dieser Resistenzanstieg wird durch individuelle Behandlungen und Umwelteinflüsse begünstigt und erschwert das klinische Management erheblich.

Fortschritte in Diagnostik und Therapie, aber noch viele Defizite

Trotz erheblicher Fortschritte in der Diagnostik, wie PCR-Tests und spezifischen Assays, bleibt der weltweite Zugang zu diesen Technologien stark eingeschränkt – insbesondere in ressourcenarmen Regionen.

Notwendigkeit koordinierter Maßnahmen für eine bessere Versorgung

Die Untersuchung hebt die steigende Komplexität in der Behandlung immunsupprimierter Patienten hervor. Angesichts der wachsenden Resistenzen und der Herausforderung durch neue Pathogene sind koordinierte Strategien unerlässlich.

Die Autoren plädieren für die Einführung antifungaler Stewardship-Programme sowie für einen besseren Zugang zu modernen Antimykotika, um die Qualität der Behandlung langfristig zu sichern. Auch die Entwicklung neuer Immuntherapien muss IFD-Risiken konsequenter berücksichtigen, um valide Risikobewertungen ermöglichen zu können.

Um diese Gefahren nachhaltig zu bekämpfen, sind umfassende prospektive Studien und die Schaffung von Registern unverzichtbar.