
Die Wahrheit über Vitamine gegen Müdigkeit: Helfen sie wirklich gegen Schlappheit?
2025-09-20
Autor: Mia
„Hilft gegen Müdigkeit“ – ein gewagter Werbespruch für Vitaminpräparate. Dennoch spricht er viele Menschen an: Laut Statista fühlen sich 30 Prozent der Deutschen zwei- bis dreimal pro Woche müde und schlapp, während 18 Prozent sogar täglich in dieser Lage sind.
Doch bevor wir uns in die Welt der Nahrungsergänzungsmittel stürzen, müssen wir sicherstellen, dass diese auch wirklich die versprochene Wirkung zeigen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat strenge Richtlinien erlassen. Nur wenn die Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen ist, dürfen solche Aussagen auf Präparaten stehen.
Vitamine gegen Müdigkeit: Was darf auf die Packung?
Die EFSA listet zugelassene gesundheitsbezogene Aussagen, sogenannte „health claims“, auf. Diese werden regelmäßig aktualisiert. Folgende Vitamine dürfen die Aussage „trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei“ tragen: - Vitamin B2 (Riboflavin) - Vitamin B3 (Niacin) - Vitamin B5 (Pantothensäure) - Vitamin B9 (Folsäure) - Vitamin B12 (Cobalamine) - Vitamin C (Ascorbinsäure)
Welche Vitamine sind bei Mangel schuld an Müdigkeit?
Laut dem MSD Manual sowie dem Bundesministerium für Gesundheit kann ein Mangel an den folgenden Vitaminen Müdigkeit verursachen: - Vitamin B1 (Thiamin) - Vitamin B3 (Nicotinsäure, Niacin) - Vitamin B9 (Folsäure/Folat) - Vitamin B12 (Cobalamin) - Vitamin C (Ascorbinsäure) B-Vitamine sind entscheidend für zahlreiche Stoffwechselprozesse und tragen zur Stärkung des Immunsystems bei. Zudem kann ein Mangel an anderen Vitaminen ebenfalls zu Schlappheit führen. Dennoch wird bei den oben genannten Vitaminen Müdigkeit spezifisch als Mangel-Symptom anerkannt.
In Deutschland ist die Vitaminversorgung im Allgemeinen gut – mit Ausnahme von Folsäure. Hier berichtet das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) von unzureichenden Werten in 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung. Bei einer abwechslungsreichen Ernährung ist ein allgemeiner Vitaminmangel jedoch unwahrscheinlich. Dennoch sollten bestimmte Risikogruppen, die unter chronischer Müdigkeit leiden, ihre Vitaminversorgung beim Arzt überprüfen lassen.
Vitamine aus der Drogerie: Sinnvoll oder nicht?
Müdigkeit kann viele Ursachen haben, der häufigste Grund ist Schlafmangel. Bei anhaltender Müdigkeit, die sich durch Bewegung nicht bessert, sollte der Gang zum Arzt an erster Stelle stehen – nicht der Besuch im Drogeriemarkt. Nur ein Arzt kann feststellen, ob ein Vitamin-Mangel vorliegt, oft durch Blutuntersuchungen.
Stellt sich ein Nährstoffmangel heraus, können spezifische Präparate für den individuellen Bedarf verschrieben werden. Oft enthalten herkömmliche Nahrungsergänzungsmittel überflüssige Bestandteile und sind für den Körper zu hoch dosiert.
Im Kampf gegen Müdigkeit ist also ein gezielter, ärztlich begleiteter Zugang ratsam, anstatt blind zu den teuer beworbenen Vitaminen zu greifen.