
Adoptivmutter: «Eine Adoption kann Leben retten»
2025-09-14
Autor: Mia
Ein Hoffnungsschimmer für internationale Adoptionen
Der Nationalrat hat sich entschieden: Internationale Adoptionen bleiben möglich! In einer richtungsweisenden Abstimmung am Mittwoch wurde ein Vorschlag genehmigt, der die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Adoption aus dem Ausland stärken und gleichzeitig die Kontrollen verschärfen soll.
Bundesrat wollte striktere Richtlinien
Im Gegensatz zu diesem Beschluss plante der Bundesrat anfangs des Jahres eine völlige Einstellung internationaler Adoptionen. Das sorgte besonders bei Familien, die bereits ein Kind aus dem Ausland adoptiert haben, für Empörung und Enttäuschung.
Ein schmerzhafter Blick in die Vergangenheit
Adoptivmutter Maja Sutter-Zumbrunn bringt es auf den Punkt: "Das Verbot stammt aus einer Zeit in den 70er bis 90er Jahren, als es massive Missbrauchsfälle gab." Sie zeigt sich erleichtert, dass die heutige Regierung dies nun anpackt. "Wir leben im Jahr 2025, das Haager Abkommen schützt das Kindeswohl und wurde ins Leben gerufen, um dem Kinderhandel Einhalt zu gebieten."
Ein bewegendes Wiedersehen auf Haiti
Letzten Sommer besuchte Maja gemeinsam mit ihrer Adoptivtochter Christela deren leibliche Mutter und Geschwister in Haiti. "Es war ein rührendes Treffen voller Umarmungen", berichtet Maja. Christela wurde 2010 nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti ins Heim gegeben, da ihre Familie in einer ausweglosen Lage war.
Jede Adoption zählt – für das Leben von Kindern
Miranda Bammert-Zahn, eine weitere Adoptivmutter, betont die Notlage vieler Angehöriger in Haiti: "Unsere beiden Mädchen haben fünf Geschwister verloren - drei an Hunger, eines an Bandengewalt und eines im Erdbeben. Eine Adoption kann in der Tat Leben retten."
Zukunft der Adoptionen gefährdet?
Trotz der positiven Beispiele ist sich Miranda bewusst: "Ein strenges Adoptionsrecht allein schützt nicht vollständig vor Missbrauch. Das Restrisiko bleibt, wie in vielen anderen Bereichen. Aber all die erfolgreichen Adoptionen zeigen, dass wir nicht katastrophisieren sollten." Sie warnt davor, den Kindern durch ein Verbot die Chance auf ein besseres Leben zu nehmen.
Ein Aufruf zum Handeln
Beide Familien sind sich einig: Ein generelles Verbot internationaler Adoptionen würde Hunderten von Kindern die Perspektive auf eine neue Heimat verwehren. Der Aufruf ist klar – Lasst uns Chancen schaffen, statt sie zu verbauen!