Wissenschaft

Wissenschaftler-Abwerbung: Deutschland ruft!

2025-09-12

Autor: Louis

Spannungen an den US-Unis: Ein Rückblick

Die Vorfreude auf das neue Semester an amerikanischen Universitäten ist in diesem Herbst gedämpft. Politische Spannungen und Unsicherheiten über Fördermittel belasten das Campusleben und die Forschung. Trotz eines positiven Urteils einer Bundesrichterin bezüglich der Streichung von 2,2 Milliarden Dollar an Harvard bleibt die Zukunft ungewiss, da die Trump-Regierung in Berufung geht.

Exodus oder Umorientierung?

Im März zeigten sich 75 Prozent der Wissenschaftler in den USA offen für einen möglichen Umzug ins Ausland. Die Frage bleibt, ob dieser angekündigte Exodus tatsächlich stattfinden wird. Während deutsche Forschungseinrichtungen bisher keine großen Abgänge melden, wird spekuliert, ob mehr Forscher nach besseren Bedingungen in Deutschland suchen.

Die GAIN-Konferenz: Chancen nutzen

Diese Fragen schwirren um die GAIN-Konferenz in Boston, die über 600 Teilnehmer anzieht. In einem luxuriösen Marriott-Hotel haben deutsche Institutionen wie der DAAD und die Humboldt-Stiftung die Gelegenheit ergriffen, Forscher zur Rückkehr nach Deutschland zu ermutigen. Dieses Jahr wurde das Programm bewusst auch für nicht-deutschsprachige Wissenschaftler geöffnet.

Attraktive Angebote für junge Talente

Im Fokus steht eine Talentbörse, an der etwa 80 deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen mit Ständen vertreten sind. Sie locken mit Prospekten, Gummibärchen und kostenlosen Notizbüchern für den Forschungsstandort Deutschland.

Unsicherheit treibt Wissenschaftler zur Flucht

Vor allem junge, mobile Forscher zeigen Interesse, insbesondere die, die aus dem Ausland in die USA gekommen sind. Aniruddha Chattaraj, ein Biophysik-Postdoc an Harvard, erzählt von der prekären Situation: "Mein Visum gilt noch ein Jahr. Aber was passiert danach?" Diese Ungewissheit erschwert eine langfristige Karriereplanung.

Deutschland gewinnt an Attraktivität

Christian Strowa vom DAAD in New York bestätigt den Trend: Immer mehr junge Forscher suchen den Kontakt. Die Programme zielen nicht nur darauf ab, Rückkehrer zu gewinnen, sondern auch internationale Talente direkt nach Deutschland zu holen. In Zeiten, in denen die USA an Attraktivität verlieren, hat Deutschland die Chance, eine neue Anlaufstelle für die besten Köpfe der Forschung zu werden.

Orientierung für neue Wissenschaftler

Die Konferenzbesucher sind von der Vielfalt der deutschen Forschungslandschaft beeindruckt. Neben den Universitäten gibt es zahlreiche außeruniversitäre Institute. Workshops helfen den Forschern, sich zu orientieren. Velaphi Thipe, ein junger Krebsmediziner aus Südafrika, berichtet, dass er bereits verschiedene Institutionen kontaktiert hat. Deutschland könnte sich schnell als neues Zentrum für globale Talente etablieren.