Der Eismeister-Check zur aufregenden Saison der ZSC Lions

Die ZSC Lions treffen in der Saison 2024/25 auf eine entscheidende Herausforderung: die Titelverteidigung. In den letzten 23 Jahren haben nur wenige Teams das Kunststück vollbracht, den Meistertitel in der Schweizer National League erfolgreich zu verteidigen. Während Dan Tangnes 2022 mit dem EV Zug als einziger Trainer nach dem Jahrtausendwechsel diesen Erfolg erreichte, stellt sich die Frage, ob es Marc Crawford, der bereits mit den Lions triumphierte, ebenfalls gelingen kann.

Auf den ersten Blick scheint die Ausgangslage vielversprechend. Die ZSC Lions haben eine bemerkenswerte und gut eingespielte Mannschaft. Diese Kontinuität könnte sich als Vorteil erweisen. Die Altersstruktur des Kaders ermöglicht eine potenzielle Dynastie, vor allem wenn man bedenkt, dass im nordamerikanischen Hockey vier aufeinanderfolgende Stanley-Cup-Siege dafür notwendig wären.

Einige wichtige Veränderungen sind im Kader ebenfalls zu verzeichnen. Der neue finnische Verteidiger Santtu Kinnunen soll für zusätzlichen Schwung in der Abwehr sorgen, während die Mannschaft größtenteils unverändert bleibt. Dies hat Vor- und Nachteile: Einerseits beruhigt es die Spieler, dass sie in einem eingespielten System arbeiten, andererseits könnte der Mut zu neuen, frischen Impulsen fehlen.

Kaderübersicht und Bewertungen

- **Trainer: Note 10** Marc Crawford, der Meistertrainer von 2014, kehrte im Dezember 2022 zurück und führte die Mannschaft direkt zurück an die Spitze. Sein taktisches Geschick und die Fähigkeit, die Egos der Spieler zu managen, haben sich als entscheidend erwiesen. Crawford hat das Team selbst in kritischen Situationen gut zusammengehalten, so dass sie in den Playoffs nicht an Stabilität verloren.

- **Torhüter: Note 9,5** Simon Hrubec, ein überragender Torhüter, hat seit seiner Ankunft in Zürich die Erwartungen übertroffen. Mit zahlreichen Shutouts in der letzten Saison hat er sich als einer der besten seines Fachs etabliert. Allerdings könnte die hohe Belastung in der neuen Saison ein Risiko darstellen, da die Lions auf einen zweiten Torhüter verzichten, was bedeutet, dass Hrubec möglicherweise in vielen Spielen zu Höchstleistungen auflaufen muss.

- **Abwehr: Note 10** Die Defensive der ZSC Lions gehört zu den besten der Ligageschichte. Mit einer herausragenden Kombination aus erfahrenen und jungen Talenten ist die Abwehr hervorragend aufgestellt. Spieler wie Christian Marti und Yannick Weber sorgen für Stabilität, während die Neuzugänge Kreativität ins Spiel bringen.

- **Sturm: Note 10** Mit einer Vielzahl von Torschützen, die in der letzten Saison herausragende Leistungen gezeigt haben, ist die Offensive der Lions gefährlicher denn je. Den Stürmern gelingt es, Spiele im Alleingang zu entscheiden, was die ZSC Lions zu einem ernsthaften Titelanwärter macht.

- **Management: Note 10** Unter der Führung von Präsident Walter Frey zeigt das Management der ZSC Lions ein großes Geschick. Trotz Problemen in der letzten Saison, in der die Lions sang- und klanglos im Halbfinale ausschieden, hat das Management Ruhe bewahrt und auf Kontinuität gesetzt. Sie sorgen dafür, dass die Swiss-Life-Arena auch in der nächsten Saison gut gefüllt sein wird und dass das Team auf höchstem Niveau spielt.

Sichtbar ist auch, dass die ZSC Lions als Vorreiter in der Ausbildung junger Talente gelten. Die Investitionen in die eigene Jugendabteilung zahlen sich zunehmend aus und bringen frischen Wind ins Team.

Insgesamt stellt sich die ZSC Lions als ernstzunehmender Herausforderer für die Titelverteidigung dar. Wenn sie weiterhin so stark auftreten und die Leistung aufrechterhalten, könnte der Weg zum nächsten Meistertitel geebnet sein. Sind die Lions bereit, ihre Geschichte neu zu schreiben? Das wird sich in den kommenden Wochen zeigen!