Jonathan Birch, ein renommierter Wissenschaftsphilosoph an der Queen-Mary-Universität in London, hat in den letzten Jahren einige erstaunliche Erkenntnisse über das Verhalten von Insekten gewonnen. Er stellte fest, dass Fruchtfliegen schlafen und ihre Schlafqualität verbessert ist, wenn andere Fruchtfliegen in ihrer Nähe sind. Aber es gibt noch viele weitere faszinierende Entdeckungen: Flusskrebse zeigen Anzeichen von Angst, Oktopusse kennen Schmerz und setzen alles daran, ihn zu vermeiden, während Honigbienen spielerisch mit Dingen wie Holzkugeln interagieren. Am bemerkenswertesten ist, dass der Putzerfisch in der Lage ist, sich selbst im Spiegel zu erkennen – ein Zeichen für Selbstbewusstsein.

Doch was ist mit der Schwarzen Soldatenfliege? Birch fragt sich, welche Empfindungen diese Spezies haben könnte. "Für sie bin ich wohl eine ziemlich bedrohliche Entität", sagt er, während er sich über die beiden Plastikboxen beugt, in denen die Fliegen unbeeindruckt weiterschwirren. Birch, 38 Jahre alt und in legerer Kleidung, wirkt wie ein leidenschaftlicher Tierliebhaber – was er sicherlich ist – aber seine Interessen gehen über das Offensichtliche hinaus.

Als Professor für Philosophie und Erkenntnistheorie widmet er sich Fragen der Kognition und des Bewusstseins bei Tieren. Die Erforschung, ob Tiere Gefühle haben und wie sich diese auswirken, ist für ihn von zentraler Bedeutung. Tatsächlich könnte das Verständnis tierischer Empfindungen eine neue Perspektive auf das Leben und die Interaktionen zwischen Mensch und Tier schaffen. Birch hofft, dass seine Arbeit dazu beiträgt, die ethischen Standards im Umgang mit Tieren zu erhöhen und ein Bewusstsein für deren Bedürfnisse zu fördern. Seine Bemühungen könnten sogar Auswirkungen auf die zukünftige Forschung zur Tierethik haben.

Die Welt der Insekten ist voller Geheimnisse, die darauf warten, entschlüsselt zu werden. Die Frage ist: Welche Geheimnisse werden Jonathan Birch und sein Team als Nächstes lüften?