Wissenschaft

Weltraumteleskop Gaia der ESA wird am Donnerstag in den Ruhestand versetzt

2025-03-26

Autor: Louis

Das wegweisende Weltraumteleskop Gaia der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) wird am Donnerstag, den [Datum einfügen], endgültig in den Ruhestand versetzt. Aus dem ESA-Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt erhält Gaia seine letzten Befehle, wie das Gaia-Team vor Kurzem mitteilte. In den letzten Wochen wurde das Teleskop so ausgerichtet, dass es mehr Licht zur Erde reflektierte, was dazu führte, dass es von Amateur-Astronomen weltweit fotografiert wurde. Nach dem heutigen Tag wird Gaia "für immer dunkel" bleiben, während die Forschungsarbeit abgeschlossen ist. Dennoch wird die Auswertung der gesammelten Daten noch Jahre in Anspruch nehmen, mit geplanten Veröffentlichungen zusätzlicher Datensätze im Jahr 2026 und 2030.

"Revolutionäre Entdeckungen"

"Gaia hat das gesamte Bild unserer Milchstraße neu gezeichnet", erklärte Missionsmanager Uwe Lammers gegenüber dpa. "Wir erstellen die genaueste Karte der Galaxie, die es je gegeben hat." Ursprünglich war die Mission darauf ausgelegt, eine Milliarde Sterne zu beobachten, doch inzwischen umfasst sie sogar zweieinhalb Milliarden. Neben bereits bekanntem Wissen über unsere Galaxie hat Gaia auch zahlreiche neue Erkenntnisse geliefert. So wurden Spuren einer Kollision mit einer Zwerggalaxie entdeckt, die vor 5,7 Milliarden Jahren stattfand und möglicherweise zur Entstehung unseres Sonnensystems führte. "Das ist eines der spektakulärsten Resultate."

Vor der Mission ging man davon aus, dass die Milchstraße eine glatte, flache Struktur hat, doch jetzt wissen wir, dass sie an den Rändern verbogen ist und sich alle Teile ständig bewegen. Außerdem hat Gaia Hinweise darauf geliefert, dass in unserer kosmischen Nachbarschaft weit mehr Schwarze Löcher existieren als ursprünglich angenommen, was neue Forschungsperspektiven eröffnet. Die weiteren zu erwartenden Datensätze könnten zudem unbekannte Arten von Himmelskörpern offenbaren und möglicherweise auch zahlreiche neue Exoplaneten enthüllen.

Start und Erfolge von Gaia

Gaia wurde Ende 2013 ins All geschossen und entwickelte sich bereits ein halbes Jahr später zu einem der wichtigsten Teleskope im Weltraum. Mit einer Gigapixelkamera nahm das Teleskop über ein Jahrzehnt lang kontinuierlich den Sternenhimmel auf. Durch die Bewegung der Erde um die Sonne ermöglichte die präzise Parallaxenmessung immer genauere Positionsermittlungen von Milliarden Sternen. Diese Daten waren von entscheidender Bedeutung für eine Vielzahl weiterer Forschungsprojekte. Nun sind jedoch die Treibstoffreserven erschöpft, was die Deaktivierung des Instruments erforderlich macht.

Ein "wohlverdienter Ruhestand"

Gaia benötigte Treibstoff, um sich im Weltraum präzise auszurichten. Täglich wurden rund 12 Gramm Kaltgas verbraucht, und bis zum Jahresende wären die Vorräte vollständig aufgebraucht gewesen. Stattdessen wurde beschlossen, die Forschung jetzt abzuschließen und mit dem verbleibenden Treibstoff wichtige Tests durchzuführen, die beim Design eines möglichen Nachfolgers helfen könnten. Am Donnerstag wird das Raumfahrzeug durch einen letzten Schub in einen endgültigen heliozentrischen Orbit eintreten, von dem es nicht mehr reaktiviert werden kann. Damit tritt Gaia in einen "wohlverdienten Ruhestand", so die ESA.

Die Auswirkungen von Gaias Entdeckungen werden die Astronomie noch lange Zeit prägen, und die neuen Daten werden von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt genutzt, um unser Verständnis des Universums zu vertiefen.