Darum geht's

Während des WEF zaubert das Catering-Unternehmen "Emotional Tasting" exklusive kulinarische Erlebnisse für Gäste in Davos. Die Speisen werden in einer hochmodernen Produktionsküche in Adliswil vorgekocht und in Davos frisch fertiggestellt. Exzentrische Wünsche, wie eingeflogener Kaviar oder seltene Whisky-Sorten, sind mittlerweile fast alltäglich und zeigen, dass das WEF für viele Gäste nicht nur ein Wirtschaftstreffen, sondern auch ein Erlebnis für die Sinne ist.

Die kulturelle Vielfalt der internationalen Gäste bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Unterschiedliche Essenswünsche und Essgewohnheiten fordern das Kreativität des Catering-Teams heraus. Für "Emotional Tasting" ist das WEF eine reizvolle, wenn auch stressige, umsatzstarke Zeit zu Beginn des Jahres.

Kleine Tellerchen mit kunstvoll angerichteten Speisen werden auf auffälligen Tabletts serviert. Für das Küchenteam um Inhaber und Chefkoch Kerim Buser (41) ist es eine ständige Herausforderung, in der kleinen Küche den Überblick zu behalten, während sie sich auf ein Dinner mit 50 ausgewählten Gästen vorbereiten.

Bisher lief alles anders als geplant

„Wir haben seit drei Tagen hier und bisher noch nichts nach Plan serviert“, verrät Buser schelmisch. Flexibilität sei das A und O beim WEF. „Wir sind hier, um die Gäste glücklich zu machen. Es gibt selten einen Moment, in dem wir sagen müssen: ‚Das ist nicht möglich.‘“ Dieses Jahr ist er bereits zum fünften Mal mit seiner Firma beim Weltwirtschaftsforum aktiv.

80 Prozent der Vorbereitungen fanden in Zürich statt

In der Tat ist die Aussage nur zur Hälfte korrekt. 80 Prozent des Dinners wurden bereits am Morgen in der Produktionsküche in Adliswil vorbereitet. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Michelin-Köche aus London, die Teil des 22-köpfigen WEF-Teams von "Emotional Tasting" sind, mehr Platz in Zürich haben. Fertige, vakuumierte Pürees oder mariniertes Fleisch wurden dann in einem klimatisierten Lieferwagen nach Davos transportiert, um dort frisch zubereitet zu werden. „Das größte Risiko ist, dass bei den Minusgraden hier im Auto nichts gefriert“, so Buser.

Davos: Kaviar per Helikopter eingeflogen

Eine besonders spannende Herausforderung während der Veranstaltung war, als sie kurzfristig ein Kilo Kaviar mit einem Helikopter aus St. Moritz einfliegen mussten. „Besondere Whisky-Sorten, die in der Schweiz nicht erhältlich sind, kosten im Einkauf zwischen 2000 und 15.000 Franken“, fügt Buser hinzu. Diese Preise reflektieren nicht nur die Exklusivität der Produkte, sondern auch den äußerst hohen Anspruch der internationalen Klientel.

Kulturelle Unterschiede als Herausforderungen

Die kulturellen Unterschiede der Gäste bringen eine Reihe von zusätzlichen Herausforderungen mit sich. „In vielen Kulturen wird der Tisch überladen, aber nur das gegessen, was der Gastgeber selbst probiert“, erklärt Buser. Andere Kunden wünschen sich rustikale Gerichte, während wieder andere eine feinere Gourmetküche bevorzugen. „Man muss die gesamte Bandbreite an Gerichten bedienen können“, so Buser weiter.

Das WEF – eine "Hassliebe"

Die Zeit während des WEF ist für das Team sowohl ein Highlight als auch eine nervenaufreibende Herausforderung. „Es ist eine Hassliebe“, gesteht er. Trotz der langen Arbeitsstunden und der oft spontanen Sonderwünsche bedeutet das Event einen wesentlichen Teil des Umsatzes im ersten Quartal, das für Catering-Unternehmen oft schwach ausfällt. “Es ist entscheidend, dass wir während dieser Zeit unsere Kapazitäten voll ausschöpfen.”

Am Ende kehrt Buser jedes Jahr gerne zum Weltwirtschaftsforum zurück. „Das Team arbeitet hervorragend zusammen, wir haben Spaß und sammeln viele neue Erfahrungen. Wir können es kaum erwarten zu sehen, was der Rest der Woche bringt“, schließt er lächelnd und widmet sich wieder den kunstvoll angerichteten Speisen auf den glänzenden Tabletts. Vor dem Hintergrund der aufstrebenden Trends in der Gastronomie, wird das WEF 2023 sicher einige kulinarische Überraschungen bereithalten.