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Waldrapp: Knuckle bleibt auch diesen Winter in der Zentralschweiz!

2024-12-18

Autor: Simon

Der Waldrapp ‘Knuckle’ hat seinen ersten Winter in der Schweiz überstanden und wird auch in diesem Jahr in den Kantonen Luzern oder Zug verbringen. Er hat die Reise in den Süden, die für Zugvögel normalerweise selbstverständlich ist, nicht angetreten. Knuckle hat im letzten Jahr auf seiner Reise in die Toskana den Anschluss an seine Familie verloren, was ihn gezwungen hat, den Winter in der Schweiz zu verbringen.

Johannes Fritz, Projektmanager des Waldrapp-Teams, äußerte sich optimistisch über Knuckles Überlebenschancen in diesem Winter im Vergleich zum letzten Jahr. „Der erste Herbst ist entscheidend für seine Überlebenschancen. Da Knuckle diese Reise nicht gemacht hat, hat er momentan keine Ambitionen, nach Italien zu fliegen“, erklärt Fritz.

Die Tatsache, dass Knuckle den ersten Winter überstanden hat, ist für Experten erstaunlich. Fritz schätzt, dass Knuckles Überlebenschancen bei etwa 60 % liegen, auch wenn niemand genau weiß, was der Vogel während des Winters frisst. Das Waldrappteam erhält regelmäßig Sichtungen von Knuckle, der derzeit im Kanton Zug unterwegs ist und möglicherweise wieder nach Luzern zurückkehrt, wo er letzten Winter überlebt hat.

Fritz rät den Menschen, sich zu freuen, wenn sie Knuckle sehen, aber ihn in Ruhe zu lassen. Er betont auch, dass der Vogel nicht gefüttert werden sollte; solange der Boden nicht gefroren ist, kann Knuckle ausreichend Würmer und Larven finden.

Sollte Knuckle diesen Winter überstehen, könnte dies für das Forschungsteam von großer Bedeutung sein. „Wenn er im nächsten Jahr wirklich Jungtiere ausbrütet, wird es spannend zu sehen, ob sie den Winter bei ihm in der Schweiz verbringen oder mit ihrer Mutter in den Süden fliegen“, stellt Fritz fest.

Fritz und sein Team haben Ambitionen, eine Waldrapp-Kolonie in der Schweiz zu gründen, jedoch gestaltet sich die bürokratische Genehmigung als schwierig. „Wir warten auf die Erlaubnis zur Koloniengründung, aber ich bin optimistisch, dass wir sie erhalten werden“, fügt er kämpferisch hinzu.

Das Waldrappteam, gegründet im Jahr 2002 von Johannes Fritz, hat sich seit zwei Jahrzehnten der Erforschung und dem Schutz dieser seltenen Vogelart verschrieben. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Umwelt- und Naturschutzorganisationen haben sie von 2014 bis 2019 insgesamt 142 Individuen ausgewildert und sechs Flüge von Bayern und Salzburg in die Toskana organisiert. Derzeit läuft ein zweites Artenschutzprojekt, das darauf abzielt, die Population von über 357 migrierenden Vögeln zu erhöhen, was als Mindestanzahl angesehen wird, um eine nachhaltige Population zu gewährleisten.

In den letzten Jahren gab es mehrere Sichtungen von Waldrappen in der Schweiz, und Experten ermutigen die Bevölkerung, diese faszinierenden Vögel zu melden, um mehr über ihre Lebensweise und Migration zu erfahren. Jeder Beitrag kann helfen, die Strategien für den Schutz dieser beeindruckenden Vogelart zu verbessern.