Uni Basel: Skandal um sexuelle Übergriffe sorgt für große Verunsicherung
2024-12-13
Autor: Alina
Die Universität Basel sieht sich derzeit schwerwiegenden Vorwürfen ausgesetzt: Zwei Professoren sollen Studentinnen sexuell belästigt haben, was in der aktuellen Ausgabe von Kassensturz thematisiert wurde.
Die Identität der beschuldigten Professoren bleibt ein Geheimnis, da die Universitätsleitung nicht bereit ist, den Untersuchungsbericht über die mutmaßlichen Übergriffe zu veröffentlichen. Diese Informationssperre hat zu einer tiefen Verunsicherung unter Studierenden und Mitarbeitenden geführt. Sven Staub von der Fachschaft Geschichte bringt es auf den Punkt: 'Die Universitätsleitung schürt einen Generalverdacht, indem sie keine Namen nennt.'
Das feministische Bündnis möchte jedoch nicht tatenlos zusehen und hat mit einer Plakataktion in den sozialen Medien die Namen der Professoren veröffentlicht. Dies hat die Gemüter zusätzlich erhitzt und ein neues Dimension der Diskussion eröffnet.
Vizerektorin Nadja Braun Binder berichtete, dass sie ständig Anfragen erhalte, wie man sich verhalten solle. Diese Unsicherheit unter den Mitarbeitenden ist alarmierend: 'Es kommt sowohl von Professoren als auch von Angestellten', sagt sie. Die juristischen Konsequenzen der Plakataktionen werden derzeit von der Universitätsleitung geprüft, während die Direktoren der Uni versuchen, die Wogen durch öffentliche Diskussionen über sexualisierte Gewalt zu glätten.
Passend zur Situation hat das 'Revolutionäre Antipatriarchale Bündnis Basel' vor wenigen Tagen Plakate mit den Namen und Bildern der beiden Professoren an der Uni aufgehängt. Diese Aktion wurde in den sozialen Medien verbreitet und hat sowohl Unterstützung als auch Rückhalt in Teilen der studentischen Gemeinschaft gefunde. Die Uni hat daraufhin die Plakate entfernen lassen und denkt nach über rechtliche Schritte.
In der letzten Woche hat eine öffentliche Diskussion über sexualisierte Gewalt stattgefunden, zu der mehr als 80 Studierende erschienen sind. Obwohl Medien nicht erwünscht waren, äußerten die Teilnehmer, dass es wichtig sei, dass die Universität nun proaktiv handelt. 'Wir sitzen alle im selben Boot und müssen gemeinsam für eine Veränderung sorgen', meinte eine Studentin.
Die Fachschaft Geschichte zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung, betont jedoch, dass in der Prävention mehr getan werden muss. 'Täter sollten gar nicht erst zu Tätern werden', fordert Nadia Tamm von der Fachschaft.
Um die Unterstützung für mögliche Opfer von sexuellen Übergriffen zu verbessern, wird die Anlaufstelle der Uni personell aufgestockt – künftig werden dort zwei Mitarbeitende für die Hilfe zur Verfügung stehen. Diese Schritte zeigen, dass die Universität bemüht ist, ein sichereres Umfeld für ihre Studierenden zu schaffen, auch wenn die Schatten der aktuellen Vorwürfe weiterhin über der Institution hängen.