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UBS-Vizepräsident Lukas Gähwiler: Der Umzug ins Steuerparadies Oberägeri

2025-01-27

Autor: Lukas

Lukas Gähwiler, der Vizepräsident der UBS, gilt als das Schweizer Gewissen der internationalen Finanzwelt. Mit seinem Rückzug aus Langnau am Albis, wo er sich stets als bodenständiger Bürger präsentierte, hat Gähwiler nun einen bemerkenswerten Schritt gemacht – er hat sich für Oberägeri entschieden, ein Gebiet bekannt für seine wohlhabenden Einwohner und als Teil des Steuerparadieses Zug.

Die UBS gab an, dass der Wohnort ihrer Mitarbeiter eine private Angelegenheit sei und äußerte sich nicht weiter zu den Gründen von Gähwilers Umzug. Doch die Anwesenheit in einem Ort, wo die Gemeindensteuer bei 60 Prozent liegt und der Steuerfuss des Kantons Zug bei 82 Prozent, scheint für Gähwiler von großem Vorteil zu sein im Vergleich zur hohen Steuerlast von Langnau, die mit 106 Prozent Gemeinde-Steuerfuss und 98 Prozent im Kanton zu Buche schlägt.

In einer Zeit des bevorstehenden Ruhestands ist die Steuerersparnis nicht zu unterschätzen. Gähwiler, der im Frühjahr 60 Jahre alt wird, steht vor der größten Auszahlung seiner Karriere, wenn er in ein paar Jahren in den Ruhestand geht. Diese Entscheidungen über den Wohnsitz sind entscheidend, denn wo die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge ausgezahlt wird, kann großen Einfluss darauf haben, wie viel von seinem angesparten Kapital tatsächlich in der eigenen Tasche bleibt.

Der Umzug ist kein Einzelfall. Ähnlich agierende Führungspersönlichkeiten aus der Finanzwelt haben sich ebenfalls strategisch aus dem Kanton Zürich zurückgezogen. Beispielsweise verlegte Thomas Jordan, ehemaliger Chef der Schweizerischen Nationalbank, seinen Wohnsitz nach Zug, um von den steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Auch Heinz Kunz, der frühere Firmenkundenschef der ZKB, zog es über die Grenze nach Schwyz, bevor er sich in Davos niederließ.

Diese Praxis des Umzugs in steuerlich günstigere Gebiete hat für viel Aufsehen gesorgt. Während reiche Finanzexperten sich zurückziehen können, plant Finanzministerin Karin Keller-Sutter, die Steuervorteile für die 3a-Säule zu reduzieren, um die Mittelschicht stärker zur Kasse zu bitten. Diese Entwicklungen erzeugen ein Ungleichgewicht, womit es für den normalen Bürger immer schwieriger wird, im Steuerdschungel zu navigieren.

Gähwiler ist somit Teil einer Minorität, die sich strategisch in ein Steuerparadies zurückzieht – eine Entwicklung, die sowohl in der Finanzwelt als auch in der breiten Öffentlichkeit heiß diskutiert wird. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte die Regierung unternehmen wird, um diese Steuerpraktiken zu adressieren.