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Schweizer meiden die USA: Trump als Reisekiller?

2025-09-10

Autor: Lukas

Reisen in die USA auf Talfahrt

Die Attraktivität der USA für Schweizer Touristen ist stark gesunken – und der Grund dafür trägt einen Namen: Donald Trump. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichneten die USA einen Rückgang von 6 Prozent bei Schweizer Reisenden im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Schweizer Reise-Verband (SRV) könnte der Rückgang sogar auf 10 Prozent anwachsen und die Anzahl der Reisenden auf lediglich 340.000 senken.

Schweizer Reise-Verband überrascht nicht

Andrea Beffa, Geschäftsführerin des SRV, äußerte sich auf einer Medienkonferenz in Zürich: "Diese Entwicklung kommt nicht unerwartet. Auch während Trumps erster Amtszeit erlebten wir bereits einen Rückgang." Ordnungsgemäß haben viele Reisende vor seiner Wahl gebucht, und dennoch zeigt die Nachfrage seitdem einen deutlichen Rückgang. Beffa stellte fest, dass besonders kurzfristige Buchungen stark betroffen sind.

Die USA im Vergleich zu anderen Reiseländern

Bemerkenswert ist, dass die USA hier eine Sonderstellung einnehmen. Üblicherweise führen politische Unruhen nur zu temporären Rückgängen, die sich schnell stabilisieren. Doch während Krisen in anderen Regionen oft mittelfristig Anstiege verzeichnen, ist das Interesse an den USA seit Trumps Wahl konstant niedrig.

Beliebte Alternativen zu den USA

Zielregionen wie Kanada, Australien und diverse asiatische sowie afrikanische Länder profitieren von der sinkenden Nachfrage in den USA. Beffa bestätigt: "Die Menschen reisen weiter, sie weichen lediglich auf alternative Reiseziele aus."

Prognosen für 2026 sehen noch stärkeren Rückgang

Der Abwärtstrend könnte sich 2026 sogar noch verstärken, wie Beffa prognostiziert. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, wenn die Kunden ihre Sommerurlaube planen und die endgültigen Buchungen vornehmen.

Reisebranche im Aufschwung trotz steigender Preise

Trotz dieser negativen Entwicklung erwartet der SRV für die Reisebranche ein Umsatzplus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies liegt hauptsächlich an höheren Preisen, aber auch daran, dass die Menschen bereit sind, mehr für ihre Reisen auszugeben. Beffa betont: "Die Schweizer lassen sich trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten das Reisen nicht nehmen; sie sparen einfach an anderer Stelle."

Beliebtheit von Badeurlauben und Rundreisen steigt

Besonders beliebt sind Badeferien sowie individuelle Rundreisen. Im Sommer 2025 waren Spanien, Griechenland und die Türkei die gefragtesten Reiseziele. Auch Skandinavien wird immer beliebter, allerdings leidet dieser Trend nicht unter den klassischen Mittelmeerdestinationen.

Ein Blick in die Zukunft der Reisebranche

Obwohl Asien, insbesondere Japan und Sri Lanka, boomt, erwarten Experten keinen starken Anstieg mehr im Reisegeschäft. Beffa erklärt: "Wir gehen davon aus, dass sich die Situation auf dem aktuellen Niveau stabilisieren wird. Ein soweit überdurchschnittliches Wachstum wie in den letzten Jahren ist unwahrscheinlich."

Künftige Stabilität der Reisebüros?

Nach der Übernahme von Hotelplan durch den Konkurrenten Dertour sieht der SRV jedoch keine Welle von Schließungen bei Reisebüros: "Massive Veränderungen sind nicht zu erwarten, das Unternehmen hat sich für den Erhalt der Filialen ausgesprochen," so Beffa. Die Branche bleibt gespannt, wie sich die Reisedynamik weiter entwickeln wird.