Nation

Schweiz erreicht historische Bevölkerungsmarke von über 9 Millionen

2025-04-03

Autor: Gabriel

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Das Jahr 2024 brachte der Schweiz einen demografischen Meilenstein: Die ständige Wohnbevölkerung überstieg schließlich die 9-Millionen-Marke und belief sich zum Stichtag 31. Dezember auf beeindruckende 9'048'900 Personen. Dies entspricht einem Anstieg von 86'600 Personen oder 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bevölkerungswachstum trotz Herausforderungen

Trotz sinkender Geburtenraten und einer signifikanten Abnahme der Zuwanderung konnte die Bevölkerung weiter wachsen. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau fiel auf einen alarmierenden Tiefstwert von 1,28, was die Sorgen um die künftige demografische Entwicklung verstärkt. Dies ist der niedrigste Wert, der jemals in der Schweiz dokumentiert wurde. Auch die Lebenserwartung steigt weiterhin leicht an, wobei Männer durchschnittlich 82,5 Jahre und Frauen 86,0 Jahre erreichen.

Einwanderung und Auswanderung im Blick

Die Einwanderung sank im Jahr 2024 um 19,1 Prozent im Vergleich zu 2023 und fiel auf nur 212'700 Personen. Die Rückkehr von vielen ukrainischen Flüchtlingen, die 2023 noch in hohen Zahlen gezählt wurden, ist ein wesentlicher Grund für diesen Rückgang. Auf der anderen Seite stieg die Zahl der Auswanderungen leicht an, was einen interessanten Trend widerspiegelt: Mehr Menschen entscheiden sich, die Schweiz zu verlassen, während gleichzeitig die Zahl der Einwanderer sinkt.

Regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum

Alle Kantone verzeichneten ein Bevölkerungswachstum, wobei Schaffhausen mit +1,8 Prozent an der Spitze steht. In Freiburg und im Wallis wuchs die Bevölkerung jeweils um 1,5 Prozent, während im Tessin und Appenzell Ausserrhoden die Zuwächse geringer ausfielen (+0,3 Prozent).

Die Geburtenrate: Ein besorgniserregender Trend

Mit nur 78'000 Lebendgeburten im Jahr 2024, was einem Rückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, sind die positiven Auswirkungen auf das Bevölkerungswachstum fraglich. Besonders auffällig ist der Geburtenüberschuss – die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen – der mit nur 6200 nun den niedrigsten Stand seit 1918 erreicht hat.

Ressourcen und wirtschaftliche Auswirkungen

Experten warnen, dass die sinkenden Geburtenzahlen und die veränderte Demografie langfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft und die verfügbaren Ressourcen haben könnten. Ein steigender Anteil älterer Menschen könnte die sozialen Sicherungssysteme der Schweiz unter Druck setzen.

Lebenserwartung und gesundheitliche Aspekte

Die erhöhte Lebenserwartung ist ein positives Zeichen in der Gesundheitsversorgung, die weiterhin gesundheitsbewusste Lebensstile und medizinische Innovationen fördert. Dennoch meldeten elf Kantone einen Anstieg der Todesfälle, was die großen regionalen Unterschiede in der demografischen Entwicklung verdeutlicht.

Fazit: Ein neuer demografischer Weg für die Schweiz

Mit der Überschreitung der 9-Millionen-Marke ist die Schweiz an einem historischen Wendepunkt angelangt. Die Herausforderungen, die sich aus den rückläufigen Geburtenzahlen und der veränderten Einwanderungssituation ergeben, müssen erkannt und angegangen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Jahren auf die zukünftigen Generationen und die gesamte Gesellschaft auswirken werden.