Ein bahnbrechendes Verbot für Schottergärten könnte bald in der ganzen Schweiz Realität werden, wenn es nach den Forderungen der SP-Nationalrätin Martina Munz geht. Munz bezeichnet die verbreiteten Schottergärten als eine „Tragödie für die Biodiversität“ und sieht deren Zunahme besondern in Agglomerationen als ernsthafte Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht.

Im Kanton Solothurn hat der Gesetzgeber bereits Schritte unternommen: Seit dem 1. Oktober sind neue Stein- oder Schottergärten grundsätzlich verboten. Dies geschieht in der Hoffnung, die Biodiversität zu fördern, und der Kanton ist nicht allein mit dieser Ansicht. Der Bundesrat hat in einem Bericht Ende 2022 ebenfalls betont, dass er kritisch gegenüber dem weit verbreiteten Phänomen der Steingärten eingestellt ist. Munz plant, das Thema erneut in der zuständigen Umweltkommission zu besprechen, um ein schweizweites Verbot voranzutreiben. Sie warnt vor einem dichten Flickenteppich aus kantonalen Regelungen und fordert eine einheitliche nationalen Lösung.

Die Auswirkungen von Schottergärten auf die urbanen Räume sind beträchtlich. Munz fordert einen aktiven Schutz von Naturflächen in Siedlungsgebieten, um „tote Steinwüsten“ zu vermeiden, die als „Todesstoß für die Biodiversität in den Schweizer Agglomerationen“ wirken würden. Nicht nur die Flora leidet, sondern auch das Stadtklima ist betroffen. Laut Munz vermindert naturnaher Grünraum die Stadtwärme, eine Notwendigkeit angesichts der zunehmend heißen Sommer.

Allerdings gibt es Widerstand gegen das Verbot. SVP-Nationalrat Christian Imark argumentiert, dass Schottergärten in bestimmten Kontexten durchaus sinnvoll sein können und die Eigentumsrechte der Hausbesitzer nicht beeinträchtigt werden sollten. Er verweist darauf, dass bereits jetzt kantonale Regelungen bestehen und warnt vor einer übermäßigen Regulierung auf Bundesebene. „Auf dem Land sind die Gegebenheiten ganz anders als in Städten“, so Imark. Obwohl er persönlich kein Fan von Schottergärten ist, spricht er sich gegen zusätzliche Verbote seitens der linken politischen Kräfte aus.

Angesichts dieser Kontroversen bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion rund um das Thema Schottergärten in der Schweiz entwickeln wird. Die Frage stellt sich: Wie stehen Sie zu Schottergärten? Sehen Sie sie als ästhetisches Element oder als Bedrohung für unsere Umwelt? Diese Debatte wird zweifellos noch viele Bürger beschäftigen.