Schockierende Recycling-Zahlen: Schweiz verheizt viel zu viel Holz!
2024-12-17
Autor: Lukas
Schockierende Recycling-Zahlen
Die Recycling-Rate für Holz in der Schweiz ist erschreckend niedrig: Lediglich etwa acht Prozent des Holzabfalls wird wiederverwertet, wie eine aktuelle Analyse der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa zeigt. Zum Vergleich: Bei Papier liegt die Recycling-Rate bei beeindruckenden 70 Prozent und bei Glas sogar über 90 Prozent.
Gründe für die niedrige Holz-Recycling-Rate
Aber warum ist die Holz-Recycling-Rate so gering? Nadia Malinverno von Empa erklärt: «Wir exportieren viel Altholz in unsere Nachbarländer, wo es recycelt oder für die Energiegewinnung genutzt wird.» Ein weiterer Grund ist die mangelhafte Infrastruktur in der Schweiz. Es gibt nur wenige Unternehmen, die Altholz sortieren und aufbereiten können.
Das Potenzial für Holz-Recycling
Das Potenzial für Holz-Recycling ist enorm: Die Abfall- und Recyclingfirma AREC in Bern erhält jährlich rund 35'000 Tonnen Altholz – eine Menge, die sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt hat, wenn nicht gar verdreifacht. Der Grund? Immer mehr Menschen entsorgen ihre Möbel und kaufen neue. Der Großteil des transportierten Holzes stammt aus Möbeln, während auch Verpackungen und Industrieabfälle in diese Prozesskette fallen. Überraschenderweise werden nur 5000 bis 7000 Tonnen Altholz tatsächlich wiederverwertet, zum Beispiel für die Herstellung von Spanplatten. Der Rest wird geschreddert, Fremdstoffe entfernt und als Brennholz verwendet.
Alarmierender Holzverbrauch in der Schweiz
Ein alarmierender Fakt ist, dass in der Schweiz jährlich fünf bis sieben Millionen Kubikmeter Holz geerntet werden, von denen zwei bis drei Millionen Tonnen direkt verheizt werden – das entspricht etwa 40 Prozent des geschlagenen Holzes. Nadia Malinverno warnt: «Holz dient der Schweiz nicht nur als Brennstoff, sondern auch als Kohlenstoffspeicher.» Ein zu schnelles Verheizen ist jedoch nicht nachhaltig und gefährdet unsere Ziele zur CO₂-Reduktion. Um die Funktion des Kohlenstoffspeichers optimal zu erfüllen, sollte Holz möglichst lange genutzt und so spät wie möglich verbrannt werden. Wenn die Schweiz bis 2050 ihre Netto-Null-Ziele erreichen will, muss die Wiederverwertungsrate von Holz dringend erhöht werden.
Ausblick auf die Zukunft
Die Situation ist kritisch: Kann die Schweiz wirklich auf ein effektiveres Holz-Recycling umschwenken, oder stehen uns unweigerlich noch dunklere Zeiten bevor? Experten fordern mehr Investitionen in die Infrastruktur und innovative Lösungen, um das Wälder-Potenzial voll auszuschöpfen. Darum ist es höchste Zeit, nachhaltige Strategien zu entwickeln – für eine grünere und verantwortungsvollere Zukunft!