Erste Anzeichen für Demenz: Schlafstörungen Jahren vor der Diagnose erkennen
2024-12-25
Autor: Gabriel
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Demenz, und die Zahl steigt kontinuierlich. Eine neue Studie aus Kanada zeigt, dass Störungen im Schlaf bereits Jahre vor einer offiziellen Demenz-Diagnose auf die Erkrankung hinweisen können. Neben den alarmierenden Statistiken von rund 1,8 Millionen Erkrankten in Deutschland ist es wichtig, über die Präventionsmöglichkeiten und Risikofaktoren der Krankheit zu informieren.
Bereits Jahre bevor Symptome offensichtlich werden, können Veränderungen im Schlafverhalten stattfinden. Insbesondere bei Erkrankungen wie Demenz und Parkinson zeigen sich oft erste Warnsignale, die rechtzeitig erkannt werden sollten. Zu den typischen Frühzeichen einer Demenz gehören Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Verwirrtheit, Verlust des Geruchssinns und sogar Persönlichkeitsveränderungen. Diese Symptome können lange vor einer klinischen Diagnose auftreten.
Die kanadische Studie hat ergeben, dass eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein ernstes Warnsignal für neurodegenerative Erkrankungen sein kann. Menschen, die im REM-Schlaf aktiv werden und sich beim Träumen bewegen, haben ein um 80 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, in den kommenden Jahren an Demenz oder Parkinson zu erkranken. Auch wenn nicht jeder Alptraum eine Erkrankung anzeigt, ist es wichtig, solche Verhaltensweisen zu beachten.
REM-Schlaf, auch paradoxer Schlaf genannt, macht etwa ein Viertel unseres Schlafes aus und ist wichtig für das Gedächtnis und die Regeneration des Gehirns. Bei einer Störung in dieser Phase kann sich der Bewegungsdrang auf die lebhaften Träume übertragen.
Eine weitere Studie der Boston University hat gezeigt, dass verkürzte REM-Schlafphasen das Risiko für Demenzerkrankungen erhöhen können. Auch die Gesamtdauer des Schlafs scheint entscheidend zu sein. Laut der Alzheimer Forschung Initiative laufen während des Schlafs im Gehirn wichtige Regenerationsprozesse ab, die dazu beitragen können, die Gesundheit zu bewahren und Demenzerkrankungen vorzubeugen.
Ein besonders kritischer Prozess ist der Abtransport schädlicher Substanzen wie Amyloid-Beta, das mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung steht. Menschen, die chronisch zu wenig schlafen, haben ein erhöhtes Risiko für die Ablagerung solcher 'giftigen Proteine' im Gehirn.
Eine umfassende Studie, die die Daten von fast 8000 Personen über 25 Jahre analysierte, bestätigte: Menschen, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schlafen, haben eine signifikant niedrigere Demenzrate im Alter. Während diejenigen, die kürzer schlafen, ein um 30 Prozent höheres Risiko aufweisen. Dennoch bleibt die Frage offen, ob Schlafmangel die Ursache oder eher eine Folge von Demenz ist.
Es ist jedoch klar: Ausreichend Schlaf und eine gesunde Lebensweise sind essentiell. Eine Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, bietet zusätzliche Unterstützung für die Hirngesundheit. Wer präventiv handeln möchte, sollte also auf einen gesunden Lebensstil achten und sich der Risiken bewusst sein, um die Chancen zu erhöhen, auch im Alter gesund zu bleiben.
Die Veröffentlichung ist ein weiterer Appell an die Öffentlichkeit, die Forschung zu Demenzerkrankungen ernst zu nehmen und vorbeugende Maßnahmen aktiv umzusetzen.