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Schockierende Aussagen im Fall Pelicot: Ehemann und Mitangeklagte vor Gericht

2024-09-28

Im Zentrum eines der skandalösesten Gerichtsverfahren Frankreichs steht Dominique Pélicot, der sich verantworten muss, weil er seine Ehefrau Gisèle mehrfach vergewaltigt und anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten haben soll. Die Vorwürfe haben nicht nur in Frankreich, sondern weltweit für Entsetzen und Empörung gesorgt.

Ein Mitangeklagter, Husamettin D., 43 Jahre alt, hat während seines Verhörs vor Gericht eine erschreckende Aussage gemacht: Er habe mit der bewusstlosen Gisèle Sex gehabt, obwohl er sie als 'tot aussehend' beschrieb. D. bestreitet die Vorwürfe der Vergewaltigung vehement und war im Laufe der Verhandlung sichtlich aufgebracht.

Er gab an, dass er glaubte, an einem von Pélicots organisierten Sexspiel teilzunehmen, nachdem er über eine Swinger-Website Kontakt zu dem Paar aufgenommen hatte. "Als ich mit dem Vorspiel begann, zeigte sie keinerlei Reaktion. Ich fragte: 'Ist Ihre Frau tot?' und er antwortete: 'Nein, das bildest Du dir ein'," berichtete Husamettin D. vor Gericht.

Zudem gab er an, dass er während des Geschlechtsverkehrs erst aufhörte, als er bemerkte, dass Gisèle immer lauter schnarchte. Hier stellt sich die Frage: Wie kann jemand in einer derartigen Situation überhaupt eine Beziehung als einvernehmlich ansehen? D. erklärte weiter, dass er sich niemals vorstellen konnte, dass ein Ehemann seine Frau betäuben könnte.

Dominique Pélicot selbst behauptete ebenfalls vor Gericht, dass er D. mitgeteilt habe, dass seine Frau unter Drogeneinfluss stehe. Er hat zudem die schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen und sein Handeln als 'Missverständnis' dargestellt. Auch von anderen angeklagten Männern wird behauptet, dass sie ihren Partnern bei ähnlichen sexuellen Aktivitäten mit bewusstlosen Frauen helfen sollten.

Gisèle Pélicot ist seit dem Prozessbeginn am 2. September 2024 jeden Tag im Gerichtssaal anwesend, um auf das Unrecht häuslicher Vergewaltigungen aufmerksam zu machen. Sie hat auf ihr Recht auf Anonymität verzichtet und verlangt, dass ihr Fall nicht in Vergessenheit gerät.

Die Urteilsverkündung in diesem aufsehenerregenden Fall wird für Mitte Dezember erwartet und die Gesellschaft fragt sich: Wie kann ein solches Verbrechen weiterhin stattfinden? In der vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts bleibt die Frage nach der rechtlichen und gesellschaftlichen Aufarbeitung solcher Vergehen weiterhin offen.