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Schneechaos in der Schweiz: Verkehr am Gotthard gestoppt!

2024-12-23

Autor: Laura

Am Montag brachte ein massiver Schneefall die Schweiz zum Stillstand, insbesondere entlang der Alpen. Besonders am Nachmittag kam es zu starken Schneefällen, während in tieferen Lagen unterhalb von 500 Metern Regen oder Schneeregen fiel. Winterliche Straßenbedingungen waren vorprogrammiert, was zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen führte. Der Touring Club Schweiz (TCS) meldete erhebliche Schwierigkeiten auf der A1 aufgrund von Schneeglätte, weshalb an mehreren Stellen der Verkehr gestoppt werden musste.

Noch bis Heiligabend wird die Nordstaulage des Tiefs „Enol“, das über Dänemark zieht, feuchte Polarluft in die Schweiz lenken. Hochgerechnet wird, dass am Alpennordhang und in den Nordbünden oberhalb von 800 Metern mit 20 bis 50 Zentimetern Neuschnee zu rechnen ist. Unterhalb dieser Höhe ist hingegen nur von wenigen Zentimetern Schnee auszugehen, was trotzdem bereits zu erheblichen Verkehrsproblemen führte.

Am Heiligabend steht ein Wetterwechsel an: Während es am Alpennordhang noch bis zum Mittag schneien kann, wird es im Flachland zunehmend sonniger, jedoch bleibt die Temperaturen sehr tief mit Werten um den Gefrierpunkt am Vormittag. Am Nachmittag könnten sie jedoch auf bis zu 6 Grad ansteigen, vor allem in der Nordwestschweiz.

Am Montag wehte ein kräftiger Nordföhn auf der Alpensüdseite, der das Fahrverhalten von besonders windanfälligen Fahrzeugen beeinflusste. Der Wetterdienst riet den Fahrern dringend dazu, ihre Geschwindigkeit den Bedingungen anzupassen.

Schneefall und winterliche Straßenverhältnisse führten in der ganzen Schweiz zu Verkehrseinschränkungen. Ein querstehender Lkw auf der A1 zwischen Bern Brünnen und Mühleberg sorgte für eine totale Sperrung dieser Strecke. Im Kanton Bern wurden allein etwa 40 Verkehrsunfälle aufgrund schneebedeckter Straßen gemeldet, glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Der Bundesrat empfahl, die Region über die A12 nach Lausanne zu umfahren, da auch auf der A5 zwischen Luterbach und Solothurn Ost ein Lastwagen eine Ausfahrt blockierte. In der Stadt Bern gab es auf dem Verkehrsbetrieb Bernmobil zahlreiche Verspätungen und Unterbrechungen bei verschiedenen Buslinien.

Die Kantonspolizei Schwyz berichtete von mehr als einem Dutzend Verkehrsunfällen, wobei in den meisten Fällen die Fahrer von der Straße abkamen.

Zusätzlich kam es im Schienenverkehr zu Beeinträchtigungen. So wurden am Montagmorgen im Bahnhof St-Imier BE aufgrund des starken Schnees zahlreiche Zugverbindungen verspätet oder fielen aus.

Das Bundesamt für Meteorologie warnt vor erhöhter Lawinengefahr in den Alpenregionen, insbesondere an den Verbindungsstraßen zwischen Sonntag und Dienstag, mit einer Gefahrenstufe von 3 bis 4. Meteo Schweiz berichtete von Neuschnee von 30 bis 50 Zentimetern in verschiedenen Gebieten, weshalb Reisende zur Vorsicht aufgerufen werden.

In den höheren Lagen, wie zum Beispiel auf der Messstation Vallascia im Gotthardgebiet, wurde bereits eine Schneehöhe von 84 Zentimetern gemessen. Meteorologen rechnen bis Heiligabend mit bis zu 125 Zentimetern Neuschnee, was die Lawinensituation weiter verschärfen könnte.

Zusätzlich zog am Sonntag ein starker Westwind über das Mittelland, der lokale Sturmschäden verursachte – besonders in Grenchen, wo Böen von bis zu 95 km/h verzeichnet wurden. Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Wetterbedingungen genau zu beobachten und bei Reisen Vorsicht walten zu lassen!