Welt

Revolution in Irland: Kinder leben ohne Smartphones und sind glücklicher!

2024-12-22

Autor: Gabriel

Ein Vorbild für ganz Irland

Es ist Zvieri-Zeit für die 10-jährige Jane und ihre 8-jährige Schwester Rachel in Greystones, einer malerischen Küstenstadt, die nur 20 Kilometer von Dublin entfernt liegt. Die beiden Schwestern haben mit ihrer Mutter, Christina Capatina, einen köstlichen Erdbeerkuchen gebacken, während die Sonne über dem Atlantik aufgeht. Anstatt ein Bild ihres Meisterwerks auf Instagram zu teilen, vergnügen sie sich einfach in der echten Welt.

In einer Welt voller digitaler Ablenkungen und Social-Media-Druck haben Rachel und Jane keinen Zugang zu Smartphones. ‘Andere Kinder finden es hart, dass wir keine haben. Ich kann gut ohne Smartphone leben’, erzählt Rachel. ‘Diesen Erdbeerkuchen muss auch nicht die ganze Welt gesehen haben.’ Ihr fröhliches Kindheitsleben steht im krassen Gegensatz zu dem Stress vieler ihrer Altersgenossen, die ständig mit ihren Handys beschäftigt sind.

Ein neues Lebensgefühl

Seit eineinhalb Jahren raten die Schulleiter mehrerer Primarschulen in Greystones den Eltern, ihren Kindern vor dem 12. Geburtstag keine eigenen Smartphones zu kaufen. Dieser freiwillige Verzicht hat eine erstaunliche Welle der Zustimmung unter den Eltern ausgelöst, was sogar die Bildungsministerin Norma Foley begeistert hat. Ihr Ziel ist es, dieses erfolgreiche Modell im ganzen Land zu verbreiten. ‘Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder besser lernen und sozialer agieren, wenn sie weniger Zeit mit ihren Smartphones verbringen’, erklärt Foley.

Die gesundheitlichen Vorteile der Smartphone-freien Kindheit sind bemerkenswert. Unzählige Studien zeigen, dass Kinder, die weniger Zeit mit Bildschirmen verbringen, weniger Angstzustände und Depressionen entwickeln. Sie haben außerdem bessere soziale Fähigkeiten und ein stärkeres Selbstwertgefühl.

Die digitale Balance

Die Schulleiterin Rachel Harper von der St Patrick’s National School hat die Initiative ins Rollen gebracht und überzeugt mittlerweile nicht nur die Eltern ihrer Schule, sondern auch die von sieben anderen Primarschulen. Mehr als 96 Prozent der Eltern haben den Verzichtspakt unterschrieben. ‘Viele hatten anfangs Bedenken, zu bevormundend zu wirken. Doch jetzt sehen sie die Vorteile und sind dankbar’, so Harper.

In der Sekundarschule gelten bereits strenge Regeln: Schüler müssen ihre Smartphones in speziellen Schließfächern deponieren und dürfen sie erst vor dem Verlassen der Schule wieder nutzen. Auch während der Pausen sind die Geräte verboten, was dazu beiträgt, dass die Kinder zwischen den Unterrichtsstunden miteinander kommunizieren und spielen. Dieses neue Umfeld fördert kreative Spielideen und echte Freundschaften.

Natürlich wachsen die Kinder nicht völlig ohne Technologie auf. Rachel und Jane dürfen täglich zwei Stunden mit ihrem Tablet spielen, oder sie nutzen gelegentlich das Smartphone ihrer Eltern. ‘Der Smartphone-Verzicht ist kein Allheilmittel’, sagt Christina, ‘aber es führt zu wichtigen Diskussionen über die Bildschirmzeit und die richtige Nutzung von Technik.’

Die Eltern dieser irischen Kinder sind sich einig: Die Entscheidung, auf Smartphones zu verzichten, hat nicht nur das soziale Verhalten ihrer Kinder verbessert, sondern auch zu einem stärkeren Familienzusammenhalt geführt. Die Gemeinschaft in Greystones ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein einfacher Schritt in Bezug auf Handy-Nutzung durch die Schulkinder nicht nur die kindliche Entwicklung fördert, sondern auch die Basis für eine gesunde Beziehung zwischen Technologie und dem realen Leben schafft. Werden wir diesen Trend bald auch anderswo erleben? Die Zeit wird es zeigen!