Michael Saylor: Der Mann, der mit Bitcoin all-in geht
2024-12-23
Autor: Leonardo
"Jeder Tag ist ein guter Tag, um Bitcoin zu kaufen." Mit dieser Überzeugung hat sich Michael Saylor, der CEO von Microstrategy, in der Kryptowährungswelt unübersehbar gemacht. Seine Firma hat über die Jahre Bitcoin im Wert von Milliarden erworben und wird im Dezember 2024 Teil des Nasdaq-100, was sie zu einem der einflussreichsten US-Unternehmen macht.
Durch seine aggressive Bitcoin-Strategie hat Saylor Kryptowährungen nicht nur populär gemacht, sondern auch eine „indirekte Bitcoin-Brücke“ für konventionelle Unternehmen gebaut, die an der digitalen Währung partizipieren möchten. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Allianz, die kürzlich Anteile an einer Anleihe von Microstrategy erwarb, was einen Trend unter großen Unternehmen symbolisiert.
Am 20. November 2024 war Microstrategy die meistgehandelte Aktie an der Wall Street und verdeutlicht so Saylors Einfluss auf die Finanzmärkte.
Michael J. Saylor, geboren am 4. Februar 1965 in Lincoln, Nebraska, wuchs in einer Militärfamilie auf und genießt eine beeindruckende akademische Laufbahn. Er graduierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und gründete 1989 mit Sanju Bansal Microstrategy, das sich schnell im Bereich Business-Intelligence-Software etablierte. Trotz seiner Erfolge wurde Saylor 2000 von der SEC wegen falscher Finanzberichte verklagt, was jedoch seine Karriere nicht ernsthaft beeinträchtigen konnte.
Im Jahr 2020 begann Saylor dann mit einer revolutionären Entscheidung: Microstrategy investierte Bitcoin als primäres Reservevermögen. Diese frühzeitige Investition von 250 Millionen Dollar hat sich mittlerweile auf etwa 4,5 Milliarden Dollar vervielfacht. Insgesamt halte das Unternehmen mehr als 100.000 Bitcoins und ist damit der größte börsennotierte Bitcoin-Halter weltweit. Saylor beschreibt Bitcoin als „digitales Gold“ und erwartet, dass dessen Preis bis 2045 auf bis zu 13 Millionen Dollar ansteigen könnte.
Trotz seiner Erfolge wird Saylor oft als spekulativer Visionär betrachtet, und Kritiker warnen vor den Risiken seines Geschäftsmodells, das stark von Bitcoin abhängig ist. In den letzten fünf Jahren stieg der Wert von Microstrategy-Aktien um beeindruckende 2300 Prozent, jedoch bleibt die Unsicherheit an den Märkten bestehen.
Neben seinen unternehmerischen Aktivitäten hat Saylor auch als Inventor und Autor Fuß gefasst. Er hält zahlreiche Patente und veröffentlichte 2012 das Buch „The Mobile Wave“, das die Auswirkungen mobiler Technologien beleuchtet. Außerdem gründete er 1999 die Saylor Foundation, die sich auf kostenlose Bildung konzentriert.
Im August 2022 trat Saylor als CEO von Microstrategy zurück, bleibt jedoch als Executive Chairman aktiv und fokussiert sich auf die Bitcoin-Strategie des Unternehmens.
Spannend ist, dass mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump, die im Januar 2025 ins Amt kommt, ein potenziell krypto-freundliches Umfeld entsteht. Experten wie David Sacks und Paul Atkins, die in Trumps Kabinett stehen könnten, deuten auf eine mögliche Integration von Bitcoin in das nationale Finanzsystem hin. Trump selbst hat sich dafür ausgesprochen, die USA zur „Bitcoin-Supermacht“ zu machen.
Dennoch gewarnt sei hier vor den Risiken des Bitcoin-Marktes. Experten der Finanzaufsicht betonen, dass Bitcoin keinen realen wirtschaftlichen Wert repräsentiert und extreme Preisschwankungen nicht ungewöhnlich sind. Saylor könnte sich also in einem gefährlichen Spiel befinden – es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Bitcoin-Evolution unter den neuen Rahmenbedingungen entwickeln wird.