Wissenschaft

Jahresrückblick zur Erderhitzung: Alarmierende Entwicklungen im Klima im Jahr 2024

2024-12-22

Autor: Lukas

1. Neuer Emissionsrekord

Im Jahr 2024 hat die Menschheit einen besorgniserregenden Rekord bei den Treibhausgasemissionen erreicht. Trotz der Verabschiedung des Paris-Protokolls vor fast einem Jahrzehnt, das die Staaten verpflichtete, die Klimaerwärmung auf "deutlich unter zwei Grad" zu begrenzen, stiegen die fossilen Emissionen global um 0,8 Prozent auf satte 37,4 Milliarden Tonnen Kohlendioxidäquivalente. Seither hat sich der Trend nur wenig geändert: Die Emissionen steigen kontinuierlich an. Die einzige Ausnahme waren die Jahre 2009 und 2020, als durch die Finanzkrise und die COVID-19-Pandemie temporäre Rückgänge verzeichnet wurden. Die globalen Emissionen sind heute doppelt so hoch wie zu Beginn der 1980er Jahre.

2. Treibhausgase aus geänderter Landnutzung nehmen zu

Die Zerstörung von Mooren, intensive Landwirtschaft und die Abholzung von Regenwäldern haben im Jahr 2024 zusätzliche 4,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase durch Veränderungen in der Landnutzung verursacht. Damit liegt die Gesamtsumme der menschgemachten Treibhausgase in diesem Jahr bei einem kritischen Wert von 41,6 Milliarden Tonnen. 2019 gab es alarmierende Berichte über Waldbrände in Kanada, die das Land zum viertgrößten Emittenten machten. Die positiven Nachrichten hingegen kommen aus dem Amazonasgebiet: Die Abholzung war 2024 etwas geringer als im Vorjahr, mit rund 6.288 Quadratkilometern vernichtetem Regenwald.

3. Höchste Konzentration seit Messbeginn in der Atmosphäre

Der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre ist beispiellos. Laut Ana Bastos, einer Professorin an der Universität Leipzig, stieg die Konzentration von Kohlendioxidäquivalenten um 3,37 ppm innerhalb eines Jahres. Doch dieser Anstieg ist nicht nur auf die Verbrennung fossiler Rohstoffe zurückzuführen. In Gegenden, die extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind, stoßen Ökosysteme ebenfalls erheblich Treibhausgase aus.

4. Deutsche Wälder als Kohlenstoffquelle

Eine kürzlich durchgeführte Bundeswaldinventur zeigt, dass die deutschen Wälder in den letzten zwei Jahren 41 Millionen Tonnen Kohlendioxid emittiert haben – dies entspricht mehr als einem Viertel der Emissionen, die vom deutschen Verkehrssystem verursacht werden. Absterbende und durch Schädlinge geschädigte Bäume tragen nun zur Erderhitzung bei, anstatt sie zu mildern.

5. Verlust der Speicherkapazität der Ozeane

Die Ozeane verlieren zunehmend ihre Fähigkeit, Kohlendioxid zu speichern. In den letzten zehn Jahren hat sich diese Fähigkeit um etwa 6 Prozent verringert, was auf veränderte Winde und steigende Temperaturen zurückzuführen ist. Die globalen Durchschnittstemperaturen im März 2024 erreichten alarmierende 21,07 Grad Celsius.

6. Schmelzende Eisschilde

Die Eismassen am Nord- und Südpol schrumpfen drastisch. Im Sommer 2024 betrug die Eisdicke am Nordpol nur noch 4,39 Millionen Quadratkilometer. Auch der "Doomsday-Gletscher" in der Westantarktis schmilzt schneller als erwartet. Wissenschaftler warnen, dass sein Verschwinden den Meeresspiegel um bis zu sieben Meter ansteigen lassen könnte.

7. Rekord bei Methankonzentration

Die Konzentration von Methan hat seit 2020 sprunghaft zugenommen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wärmer werdende Böden und Moore zu einem Anstieg der Methanproduktion führen. Methan wirkt in den ersten zwei Jahrzehnten 80-mal stärker als CO2 und ist daher von entscheidender Bedeutung für die Reduktion der Treibhausgase.

8. Das heißeste Jahr seit Messbeginn

Mit der Rekordkonzentration von Treibhausgasen kommt das Jahr 2024 als das wärmste Jahr in die Geschichtsbücher. Die globale Durchschnittstemperatur lag mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau, was die Zielvorgaben des Paris-Protokolls in ernsthafte Gefahr bringt.

9. Zunahme extremer Wetterereignisse in Mitteleuropa

Eine neue Studie hat bestätigt, dass extreme Fluten in Mitteleuropa zunehmen. Im Mai 2024 verwüsteten heftige Regenfälle das Saarland und Rheinland-Pfalz, während andere Regionen wie Tschechien und Polen ebenfalls betroffen waren. Tragischerweise starben bei Überflutungen im Südosten Spaniens über 230 Menschen, was die Dringlichkeit betont, ernsthafte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen.

Fazit

Die Zusammenfassung dieser besorgniserregenden Entwicklungen in 2024 lässt keinen Raum für Zweifel: Die Zeit zu handeln ist jetzt.