Wissenschaft

Rekordhitze 2023: Überraschende Entdeckung über Wolken und Klimawandel

2024-12-26

Autor: Emma

Rekordhitze 2023

Berlin - 2023 wird als eines der heißesten Jahre in die Geschichte eingehen. Mit einer Temperatur, die 1,48 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt lag, näherte sich das Jahr gefährlich der politisch bedeutenden 1,5-Grad-Marke. Zum Vergleich: 2023 war um 0,3 Grad wärmer als 2022 und um 0,2 Grad heißer als der vorherige Rekordwert von 2016. Ein Klimawissenschaftler beschrieb die Temperaturen als „völlig Banane“ – was nicht verwundert angesichts der drastischen Veränderungen, die unser Planet durchlebt.

Faktoren der Rekordtemperaturen

Normalerweise erwarten Forscher, dass mit dem Abklingen des El-Niño-Wetterphänomens, das global das Wetter beeinflusst, die Temperaturen sinken sollten. Doch 2023 blieb diese Abkühlung aus. Neben dem Klimawandel und den Auffälligkeiten des El Niño gibt es weitere Faktoren, die zu diesen Rekordtemperaturen führten, darunter ein ungewöhnlich starkes Sonnenaktivitätsmaximum und sogar ein Unterwasservulkanausbruch.

Überraschende Entdeckung über Wolken

Die jedoch größte überraschende Entdeckung kam von einem Team dreier Forscher des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung sowie des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage. In ihrer kürzlich in der Zeitschrift „Science“ veröffentlichten Studie stellt das Trio fest: Die reduzierten niedrigen Wolken im Jahr 2023 sind schuld an einem Anstieg der Temperaturen.

Die Rolle der niedrigen Wolken

Niedrige Wolken reflektieren normalerweise Sonnenlicht zurück ins All und helfen somit, die Erde zu kühlen. Doch die Beobachtungen zeigen, dass es in diesem Jahr weniger solcher Wolken gab. Hätte die Wolkenbedeckung auf einem normalen Niveau gelegen, wäre die Temperatur 2023 schätzungsweise um 0,23 Grad kühler gewesen, und das Jahr hätte vielleicht nicht diesen Rekordwert erreicht. Zudem weisen die Satellitendaten darauf hin, dass die Albedo der Erde – ihre Fähigkeit, Licht zurückzustrahlen – seit Jahren ebenfalls rückläufig ist. Als Ursache wird unter anderem der schmelzende Polar-Eis-Anteil angeführt.

Klimawandel und Rückkopplungseffekte

Die Studie wirft auch die Frage auf, ob wir hier einen Rückkopplungseffekt des Klimawandels erleben. Die Erkenntnisse legen nahe, dass sich die Veränderungen im Klimasystem gegenseitig verstärken könnten – ein besorgniserregender Teufelskreis. Auch wenn die Studie nicht alle Fragen beantwortet, zeigen sie doch eindringlich, dass wir die Rolle der Wolken im Klimasystem nicht unterschätzen dürfen.

Schlussfolgerung und Ausblick

Klimaforscher*innen sind sich einig: Die Ursachen der Hitzewelle von 2023 sind komplex, und die Fragestellung, warum das Klima zunehmend unberechenbar zu sein scheint, nimmt an Dringlichkeit zu. Es bleibt abzuwarten, wo uns diese Entwicklungen hinführen werden und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Erderwärmung zu begrenzen.