Sport

Rad WM in Zürich: Finanzielle Katastrophe mit 4,5 Millionen Franken Defizit!

2025-03-14

Autor: Alina

Der Verein «Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024» steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten und hat bereits eine provisorische Nachlassstundung beantragt. Die Veranstaltung im vergangenen September endete mit einem enormen Defizit von 4,5 Millionen Franken, wie der Verein am Freitag bekannt gab.

Die Einnahmen beliefen sich auf etwa 19 Millionen Franken, während die Ausgaben astronomische 23,5 Millionen Franken betrugen. Zu den Hauptursachen des Defizits zählen zusätzliche Kosten und geringere Einnahmen, die insbesondere durch wetterbedingte Einbußen im Catering und Merchandising sowie durch umstrittene Strassensperrungen verursacht wurden. Tragischerweise kam zudem die kurzfristige Absage von Veranstaltungen nach dem Tod der Rad-Juniorin Muriel Furrer hinzu.

Der Verein kritisiert auch die negative Medienberichterstattung über die zahlreichen Straßensperren, die potenzielle Sponsoren abgeschreckt haben könnte. Diese spezielle Berichterstattung habe dazu geführt, dass Unternehmen sich weniger bereit fanden, zu investieren.

Kanton und Stadt Zürich entschlossen sich jedoch, dem Verein unter die Arme zu greifen: Der Zürcher Stadtrat hat bereits finanzielle Unterstützung signalisiert, während das Stadtparlament über einen Betrag von über 2 Millionen Franken entscheiden muss. Laut Raphael Golta (SP), dem zuständigen Stadtrat, soll der Verein in der Lage sein, offene Forderungen von privaten Gläubigern vollständig zu begleichen. „Es ist wichtig, dass lokale Unternehmen für ihre Leistungen bezahlt werden“, so Golta.

Der Kanton plant zudem, auf Rückforderungen aus dem Sportsfonds zu verzichten, um dem Verein unter die Arme zu greifen.

Golta bedauert das Defizit zutiefst, verschweigt jedoch Details zu den spezifischen Ursachen und Kosten für die Stadt. Er versprach, dass die Ergebnisse der derzeitigen Untersuchungen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. „Es ist bedauerlich, dass die Rechnung nicht aufgegangen ist“, erklärt Golta. Dennoch warnt er davor, den Erfolg der Rad-WM lediglich finanziell zu bewerten. „Der Anlass hatte positive Auswirkungen weit über Zürich hinaus.“

Auch der FDP-Gemeinderat Michael Schmid äußert Kritik: „Das hohe Defizit wirft grundlegende Fragen zur Planung auf.“ Er beklagt, dass die Stadtregierung nicht kritisch genug gegenüber dem Verein war und schlägt vor, dass die Rennen besser von Oerlikon, einem Stadtteil mit einer Radrenn-Tradition, hätten starten können.

Laut der City-Vereinigung erlitten Einzelhändler in der Zürcher Innenstadt Umsatzrückgänge von etwa 20 Prozent aufgrund der Veranstaltung.

Mehrere Zürcher Gemeinden, darunter Zumikon, Meilen und Erlenbach, bemängelten ebenfalls die erhöhten Kosten, die durch den Einsatz von Feuerwehr und Zivilschutz während des Events entstanden sind. Während einige Gemeinden eine Rückzahlung des Mehraufwands forderten, haben nur zwei von ihnen diesen Antrag aufrechterhalten.

Der Verein «Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024» war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

In dieser Bedrängnis stellt sich die Frage: Konnte die Situation anders verhindert werden? Welche Lehren lassen sich aus diesem finanziellen Desaster ziehen? Diese Fragen werden die Diskussion über zukünftige Sportevents in der Region prägen.