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„Trump Derangement Syndrome“: Wird Kritik an Trump bald als psychische Erkrankung klassifiziert?

2025-03-17

Autor: Emma

Fünf republikanische Mitglieder des Senats in Minnesota haben die Absicht geäußert, das sogenannte „Trump Derangement Syndrome“ (TDS) als psychische Erkrankung anerkennen zu lassen. Diese Gesetzesinitiative soll an einem Montag im Gesundheitsausschuss des Senats vorgestellt werden, wie aus offiziellen Dokumenten hervorgeht.

Der Begriff TDS wird häufig verwendet, um Kritik an Donald Trump als irrational zu brandmarken, was jedoch keine wissenschaftliche Basis hat. Kritiker der Initiative befürchten, dass die Anerkennung zu einer Politisierung psychiatrischer Diagnosen führen könnte. Sie warnen davor, dass jede Abweichung von Trumps Ansichten zukünftig als psychische Störung eingestuft werden könnte.

Die Initiatoren des Gesetzes, darunter die Senatsmitglieder Glenn Gruenhagen, Justin Eichorn, Nathan Wesenberg, Steve Drazkowski und Eric Lucero, argumentieren, dass TDS eine akute Paranoia gegenüber Trump hervorrufe. Zu den angeblichen Symptomen zählen „Trump-induzierte Hysterie“, eine mangelhafte Fähigkeit, politische Meinungsverschiedenheiten von psychischen Störungen im Bezug auf Trump zu unterscheiden, sowie aggressive verbale Angriffe und Gewalt gegen Trump-Anhänger. Die Diskussion über die Anerkennung von TDS hat bereits zu einer hitzigen Debatte geführt.

Demokratische Vertreter und andere Kritiker positionieren sich klar gegen die Initiative und verweisen auf die fehlende wissenschaftliche Evidenz für TDS als psychische Erkrankung. Sie betonen, dass es sich bei dem Begriff eher um ein politisches Schlagwort handele, das dazu diene, berechtigte Kritik an Trumps Politik zu entwerten.

Interessanterweise könnte der Begriff nicht nur die Kritiker Trumps betreffen, sondern gleichsam auch auf seine loyalsten Anhänger zutreffen, die ihn nicht nur verteidigen, sondern auch attackieren, unabhängig von vorliegenden Fakten oder Konsequenzen.

Trump Derangement Syndrome wird meist von Trump-Anhängern verwendet, um politische Gegner zu diskreditieren und ihre Sichtweisen als unbegründet abzulehnen. Auch wenn der Begriff sind durchaus als medizinische Störung präsentiert wird, ist TDS wissenschaftlich nicht anerkannt. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 kam zu dem Schluss, dass es keine Beweise für ein solches Syndrom gibt.

Die republikanische Partei hat den Ausdruck „Trump Derangement Syndrome“ schon lange im politischen Diskurs etabliert, um Kritiker in ein schlechtes Licht zu rücken. Trumps Kommunikationsdirektor Steven Cheung äußerte dazu: „Viele Kritiker haben schwerwiegende Fälle von Trump Derangement Syndrome.“ Auch in den Medien wird der Begriff oft aufgegriffen, besonders von konservativen Talkshow-Moderatoren.

Auf sozialen Medien wurde die Gesetzesinitiative von Anti-Trump-Influencern wie Ed Krassenstein scharf kritisiert. Er stellte die Frage, ob die Demokraten in der Lage sein sollten, eine Gesetzesvorlage zur Einstufung von „Maga“ als Kult einzubringen, und stellte die Rhetorik in Frage.

In Minnesota haben die Demokraten momentan eine sehr knappe Mehrheit im Senat. Im Repräsentantenhaus sind die Sitze zwischen Republikanern und Demokraten gleichauf, mit jeweils 67 Sitzen. Diese Entwicklung in Minnesota könnte einen breiteren Einfluss auf die zukünftige politische Landschaft in den USA haben.