Peru: Expedition im Amazonas enthüllt erstaunliche neue Tierarten
2024-12-20
Autor: Gabriel
Eine faszinierende Expedition im peruanischen Amazonasgebiet hat mindestens 27 zuvor unbekannte Tierarten ans Licht gebracht. Trond Larsen, der Direktor des Rapid Assessment Program der Tierschutzorganisation Conservation International, teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass die Entdeckung im Naturschutzgebiet Alto Mayo bereits im Jahr 2022 stattfand. Während dieser Expedition dokumentierten die Forscher beeindruckende 2046 Tiere und Pflanzen. Viele dieser Funde sind mittlerweile wissenschaftlich ausgewertet und haben die Aufmerksamkeit der internationalen Forschungsgemeinschaft auf sich gezogen.
Eine besonders bemerkenswerte Entdeckung war eine neuartige "Amphibienmaus", die mit Schwimmhäuten an den Zehen ausgestattet ist und sich von Wasserinsekten ernährt. Ein weiterer Höhepunkt war der Tropfenkopffisch, eine neu identifizierte Art von Panzerwels. Auch eine Stachelmaus mit steifem Fell und das winzige Zwerghörnchen, das nur 14 Zentimeter groß ist, wurden entdeckt. Larsen schilderte: "Es passt so leicht in die Handfläche und hat eine bezaubernde, kastanienbraune Farbe. Es springt schnell und versteckt sich in den Bäumen." Darüber hinaus wurden zehn neue Schmetterlingsarten erfasst, die zuvor nicht dokumentiert waren.
Larsen äußerte sich begeistert über die Vielzahl der neu entdeckten Säugetier- und Wirbeltierarten: "Es ist wirklich unglaublich, besonders in einer so stark vom Menschen beeinflussten Landschaft wie Alto Mayo." Die Region, die sich am Oberlauf des Mayo-Flusses im Norden Perus erstreckt, ist von tropischem Nebelwald geprägt, der die östlichen Hänge der Anden umschließt. Innerhalb des Waldschutzgebietes leben indigene Gruppen in mehreren Dörfern, und es gibt auch landwirtschaftliche Aktivitäten, die die Umwelt belasten.
Die 38-tägige Expedition, die zwischen Juni und Juli 2022 stattfand, bestand aus 13 Wissenschaftlern sowie lokalen Technikern und Mitgliedern des indigenen Volkes der Awajun. "Die enge Zusammenarbeit mit den Awajun war einfach fantastisch. Sie verfügen über umfangreiches traditionelles Wissen über die Wälder, Tiere und Pflanzen, mit denen sie Seite an Seite leben", bemerkte Larsen.
Das Team verwendete fortschrittliche Technologien wie Kamerafallen, bioakustische Sensoren und DNA-Proben, um die Tier- und Pflanzenarten zu erfassen. Von den dokumentierten Arten wurden 49 als bedroht eingestuft, darunter der Gelbschwanz-Wollaffe und der Baumaffe. Larsen betonte die Dringlichkeit der Schutzmaßnahmen: "Wenn jetzt keine Schritte unternommen werden, um diese Stätten zu schützen und Teile der Landschaft wiederherzustellen, riskieren wir, dass diese Arten langfristig nicht überleben."
Die Kenntnisse der Einheimischen und die neuesten wissenschaftlichen Methoden könnten eine Schlüsselrolle dabei spielen, diese einzigartigen Lebensräume zu bewahren und den Fortbestand vieler neuer Arten zu sichern. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Entdeckungen auf den Naturschutz und die lokale Politik haben werden.