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Örsted in der Krise: Trump setzt US-Windpark auf die Kippe

2025-09-05

Autor: Simon

Trumps Kampf gegen Windkraft: Ein persönliches Motiv?

US-Präsident Donald Trump hat eine besondere Abneigung gegen Windturbinen. In seinen Augen sind diese "hässlichen Monster" nicht nur eine Gefahr für die Tierwelt, sondern sie ruinieren auch die malerische Aussicht seines Golfplatzes in Schottland. Diese Abneigung könnte der Grund für Trumps aggressive Haltung gegenüber der Erneuerbaren-Energien-Branche sein.

Plötzlicher Baustopp für Örsted

Aktuell trifft es das dänische Unternehmen Örsted, das als weltgrößter Anbieter von Windkraft gilt. Kurz nach Erhalt aller notwendigen Genehmigungen, die 2023 für den Offshore-Windpark "Revolution Wind" an der Ostküste der USA erteilt wurden, verhängte die US-Regierung überraschend eine "stop work order". Dieses Projekt, an dem Örsted stark beteiligt ist, steht kurz vor der Vollendung.

Mit bereits 45 der geplanten 65 Turbinen in Position, wäre "Revolution Wind" in der Lage gewesen, bis zu 704 Megawatt Strom zu erzeugen, genug um 350.000 Haushalte in Rhode Island und Connecticut zu versorgen. Die Behörden begründeten den Baustopp mit vagen nationalen Sicherheitsbedenken.

Trump und Drohnen: Ein merkwürdiges Argument

Nach dem Baustopp äußerte US-Innenminister Doug Burgum, Windkraftanlagen könnten die Abwehr von Drohnenschwärmen erschweren – eine bemerkenswerte Begründung, die bei vielen Experten Fragen aufwirft.

Örsteds finanzielle Schwierigkeiten verschärfen sich

Die Entscheidung der US-Behörden fügt Örsted einen weiteren schweren Schlag hinzu. Seit ihrem Höchststand im Jahr 2020 hat die Unternehmensaktie bereits 82 Prozent ihres Wertes verloren. Um die finanziellen Schwierigkeiten zu bewältigen, plant das Unternehmen, 7,5 Milliarden Franken durch eine Kapitalerhöhung zu mobilisieren.

Das Geld soll neben der Stärkung der Kapitalstruktur auch in ein weiteres US-Projekt fließen: "Sunrise Wind", ein Offshore-Windpark, der ab 2027 600.000 Haushalte in New York mit grünem Strom bedienen soll – vorausgesetzt, die Trump-Administration stoppt auch dieses Projekt nicht.

Rechtliche Schritte und Unsicherheiten fördert

Inmitten all dieser Unsicherheit bemüht sich Örsted, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Bauarbeiten fortsetzen zu können. Die Kosten pro Woche, die durch den Baustopp entstehen, könnten bei bis zu 50 Millionen Dollar liegen. Im schlimmsten Fall, sollte der Baustopp dauerhaft sein, könnte dies Örsted zusätzliche Milliardenverluste einbringen.

Hoffnungsschimmer für Örsted: Equinor bleibt an Bord

Trotz der düsteren Aussichten zeigt sich ein Hoffnungsschimmer: Der norwegische Energiekonzern Equinor, Örsteds zweitgrößter Aktionär, hat angekündigt, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Dieser Schritt signalisiert Vertrauen, und Equinor strebt auch eine tiefere Zusammenarbeit an.

Ähnliche Erfahrungen: Trumps Einfluss auf die Branche

Der norwegische Konzern bringt eine wertvolle Perspektive mit, da er bereits ähnliche Erfahrungen mit Donald Trump gemacht hat. Nach einem Baustopp für einen Offshore-Windpark vor New York konnte Equinor durch hochrangige Gespräche mit der US-Regierung schließlich eine Aufhebung des Stopps erreichen.

Die Situation für Örsted bleibt angespannt und herausfordernd, und es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen die Hürden überwinden kann, um die dringend benötigten Windkraftprojekte in den USA erfolgreich umzusetzen.