Technologie

Energiewende im Chaos: Deutschlands Netzbetreiber können Anträge für Stromspeicher nicht bewältigen!

2025-09-04

Autor: Louis

Stromspeicher-Anfragen überfluten die Netzbetreiber

Deutschlands Netzbetreiber stehen vor einer nie dagewesenen Herausforderung: Eine Flut von über 27.000 Anfragen für den Anschluss von Stromspeichern, wie eine Umfrage des SPIEGEL unter 15 großen Betreibern zeigt. Schockierenderweise entspricht die potenzielle Leistung dieser Anträge rund 390 Gigawatt – mehr, als alle gegenwärtigen Kraftwerke des Landes zusammen liefern können!

Warum sind Stromspeicher entscheidend?

Diese Speichersysteme sind unerlässlich, um die Überschüsse aus erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft effizient zu nutzen. Sie könnten dazu beitragen, Schwankungen in der Versorgung auszugleichen und somit die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Doch der Ansturm an Anschlussanfragen zeigt, dass die Netzbetreiber mit der Bearbeitung völlig überfordert sind.

Alarmierende Zahlen aus der Branche

Das Unternehmen EWE hat seit Anfang 2024 über 2000 Anfragen erhalten – jedoch wurden lediglich einige Dutzend Projekte genehmigt. Bei Netze BW sieht es nicht besser aus: Von 902 Anfragen kommen nur 34 in die fortgeschrittene Phase. Ein alarmierendes Bild!

Wer ist schuld? Fehlanreize und bürokratische Hürden!

Der E.on-Konzern, der mit rund 6000 Anfragen kämpft, sieht das Problem in den rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Konzern muss jedes Anschlussbegehren prüfen, da die großen Speicher als Erzeugungsanlagen gelten. Ein Großteil dieser Projekte sei jedoch technisch nicht ausgereift oder nicht ausreichend finanziert.

Die Doppelanfragen und ihre Folgen

Die Hamburger Energienetze warnen zudem, dass Speicherbetreiber oft mehrfach für dasselbe Projekt an unterschiedlichen Standorten anfragen, was die Situation weiter verschärft. Netze BW hebt hervor, dass ein gleichzeitiges Laden und Entladen mehrerer Speicher in einer Region das Stromnetz zusätzlich belasten kann.

Handlungsbedarf: Der Aufruf an die Bundesregierung

Um dem Chaos Einhalt zu gebieten, fordern die Experten von der Bundesregierung Maßnahmen, um Anreize für einen netzdienlicheren Einsatz von Stromspeichern zu schaffen. Eine sinnvollere Kopplung mit Erzeugungsanlagen wie Wind- und Solarparks könnte der Schlüssel sein.

Der Verband schlägt Alarm!

Robert Busch, Chef des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (BNE), spricht von „Ausreden“ der Netzbetreiber. Seriöse Anfragen mit solider technischer Entwicklung und Finanzierung würden häufig abgelehnt. Dabei könnten Netz- und Speicherbetreiber vertragliche Vereinbarungen treffen, um die Nutzung von Speicheranlagen zu optimieren – doch diese Möglichkeiten bleiben ungenutzt.