Gesundheit

Genetischer Schalter für Intelligenz entdeckt: Autismus und Schizophrenie im Fokus

2025-08-29

Autor: Gabriel

Revolutionäre Entdeckung im menschlichen Erbgut

Vor fünf Millionen Jahren trennten sich die Wege der Menschen von den Schimpansen. Seither hat sich der Mensch rasant weiterentwickelt. Doch welche spezifischen genetischen Veränderungen diese Evolution vorangetrieben haben, ist weiterhin ein Rätsel. Ein Forscherteam der University of California – San Diego (UC San Diego) hat nun einen vielversprechenden genetischen Schalter identifiziert, der möglicherweise entscheidend für die Produktion von Gehirnzellen verantwortlich ist.

Genetischer Schalter und neurologische Störungen

Diese 442 Basenpaare lange DNA-Sequenz steht im Zusammenhang mit verschiedenen neurologischen Entwicklungsstörungen, darunter Autismus und Schizophrenie, wie in der Fachzeitschrift *Science Advances* berichtet wird. Die Forscher haben das Konzept der „Human accelerated regions“ (HARs) untersucht – genetische Sequenzen, die spezifisch für den Menschen sind und sich rapide während der menschlichen Evolution verändert haben.

Die Entdeckung von HAR123

In bisherigen Studien wurde bereits eine Vielzahl von HARs identifiziert, wobei viele dieser Sequenzen als Transkriptionsverstärker fungieren. Diese bewirken, dass Gene aktiviert werden – eine entscheidende Funktion in der Entwicklung des menschlichen Gehirns. Die Wissenschaftler entdeckten nun das HAR123, dessen außergewöhnliche Rolle in der neuronalen Entwicklung des Menschen noch intensiver erforscht werden muss.

Turbo für kognitive Flexibilität

HAR123 spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Produktion menschlicher neuronaler Vorläuferzellen (NPCs), aus denen sowohl Nervenzellen als auch Gliazellen entstehen. Diese Gliazellen sind für die Unterstützung und Isolierung der Nervenzellen zuständig, was deren Funktionalität erhöht. Das Gleichgewicht zwischen Neuronen und Gliazellen ist von größter Bedeutung für die gesunde Hirnentwicklung.

Verbindung zu neurologischen Erkrankungen

Der spannende Aspekt dieser Entdeckung liegt darin, dass Ungleichgewichte in diesem Zellverhältnis mit neurologischen Erkrankungen wie Autismus, Schizophrenie sowie Alzheimer und Parkinson in Verbindung gebracht werden können. Das Verständnis von HAR123 könnte daher neue Ansätze im Kampf gegen diese Erkrankungen eröffnen.

Der Weg nach vorn für die Forschung

Zukünftige Forschungsarbeiten sind nötig, um die genauen molekularen Mechanismen hinter HAR123 besser zu verstehen. Dies könnte nicht nur dazu beitragen, die neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus zu erklären, sondern auch innovative Therapien zu entwickeln, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.