Der Winter hat Deutschland fest im Griff, und während die Sonne hinter dicken Wolken verborgen bleibt, greifen viele Menschen zu Vitamin D-Präparaten, um der winterlichen Antriebslosigkeit entgegenzuwirken. Doch eine neue Untersuchung von Öko-Test (Ausgabe 1/2025) sorgt für Aufregung: Von mehr als 20 getesteten Produkten schaffen es nur zwei, tatsächlich zu überzeugen. Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass viele Präparate gefährlich überdosiert sind. Hier sind alle wichtigen Informationen, die Sie zu den Ergebnissen und der richtigen Dosierung wissen müssen.

Die Testsieger im Vitamin D-Test 2025: Nur zwei Produkte überzeugen!

Die erfreuliche Nachricht: Es gibt sie noch, die qualitativ hochwertigen Vitamin-D-Präparate. Zwei Produkte erhielten im Test die Bewertung „sehr gut“: 1. **Mibe Dekristol 1000 I.E. Vitamin D3** in Tablettenform (200 Stück) für rund 10 Euro. 2. **Vitamin D3 Hevert** (1000 I.E. Tabletten) für etwa 11 Euro, ebenfalls mit 200 Tabletten. Beide Produkte überzeugten durch präzise Dosierung und nachgewiesene Wirksamkeit. Der einzige Kritikpunkt betrifft die Verpackung; die Analyse ergab das Vorhandensein von PVC/PVDC und chlorierten Verbindungen – ein kleiner Wermutstropfen, der jedoch die hohe Qualität nicht mindert.

Insgesamt sind die Ergebnisse jedoch alarmierend: Während vier Produkte mit „gut“ abschneiden konnten und zwei weitere ein „befriedigend“ erhielten, fielen fünf Präparate nur auf ein „ausreichend“. Besonders bedenklich ist, dass ein Produkt als „mangelhaft“ eingestuft wurde und neun der getesteten Präparate – also fast 40 Prozent – mit „ungenügend“ komplett durchfielen. Diese Ergebnisse werfen ernsthafte Fragen zur Qualität und Sicherheit von Vitamin-D-Präparaten auf.

Gefährliche Überdosierungen bei Vitamin D-Tabletten

Ein Hauptkritikpunkt der Tester*innen ist die stark überschrittene empfohlene Tagesdosis. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sollten maximal 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag konsumiert werden. Einige Hersteller überschreiten jedoch diese Empfehlung erheblich. Beispielhaft sei das **Vigantolvit-Öl** genannt, das mit 100 Mikrogramm pro Tagesdosis die Empfehlung um das Fünffache übersteigt. Solch eine Überdosierung ist keineswegs harmlos. „Eine zu hohe Vitamin-D-Zufuhr kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen“, warnt Öko-Test. Besonders gefährlich ist es für die Nieren.

Bedenkliche Zusatzstoffe gefunden

Zusätzlich zur Überdosierung entdeckten die Tester*innen besorgniserregende Inhaltsstoffe. Besonders kritisch ist der Einsatz von Phosphatverbindungen, die mit Nierenschäden in Verbindung gebracht werden, sowie der künstliche Süßstoff Sucralose, der das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Alarmierend ist ebenfalls der Fund von Talkum in zwei Arzneimitteln und einem Nahrungsergänzungsmittel des Herstellers Tetesept. Talkum wurde kürzlich als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ eingestuft.

Natürliche Vitamin-D-Quellen nutzen

Statt sofort zu Präparaten zu greifen, empfehlen die Expert*innen von Öko-Test, zunächst auf natürliche Vitamin-D-Quellen zu setzen. Unsere Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle: Fettreicher Meeresfisch, Leber, Butter und Eigelb sind reich an Vitamin D. Auch bestimmte Pilzarten, wie Pfifferlinge, Steinpilze und Champignons, können uns auf natürliche Weise mit Vitamin D versorgen. Die beste Quelle ist und bleibt jedoch das Sonnenlicht. Unser Körper ist perfekt darauf eingerichtet, bei Sonneneinstrahlung selbst Vitamin D zu produzieren. Selbst im Winter sollten wir jede Gelegenheit nutzen, Zeit im Freien zu verbringen.

Anzeichen eines Vitamin D-Mangels

Fühlen Sie sich häufig erschöpft, sind dauerhaft erkältet oder fühlen sich antriebslos? Diese Symptome könnten auf einen Vitamin-D-Mangel hinweisen – besonders in den sonnenarmen Wintermonaten. Zu den weiteren Anzeichen eines Mangels gehören: - Erschöpfung und Antriebslosigkeit - Muskel- und Knochenschmerzen - Häufige Infekte - Stimmungsschwankungen - Haarausfall und/oder brüchige Nägel - Verstärktes Schwitzen - Konzentrationsprobleme Treten mehrere dieser Symptome über einen längeren Zeitraum auf, sollten Sie umgehend Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufsuchen. Ein einfacher Bluttest kann Aufschluss über Ihren Vitamin-D-Spiegel geben.

Wann und wie sollte Vitamin D eingenommen werden?

Öko-Test-Expert*innen empfehlen, Vitamin-D-Präparate nur nach ärztlicher Rücksprache einzunehmen. Idealerweise sollte vorher der Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmt werden, um einen tatsächlichen Mangel festzustellen. Wer zu Präparaten greift, sollte auf jeden Fall eines der getesteten „sehr guten“ Produkte wählen und die empfohlene Dosierung strikt einhalten. Für die meisten Menschen reicht jedoch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Zeit im Freien aus. Dies ist nicht nur die natürlichste, sondern auch die sicherste Methode, um den Körper mit ausreichend Vitamin D zu versorgen. Um auch in der kalten Jahreszeit gesund und munter zu bleiben, haben wir weitere Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen helfen, die Wintermonate mit Leichtigkeit zu überstehen!