
Öffentliches Verkehrswunder Zürich: Stadt soll Tram Affoltern vorfinanzieren!
2025-04-02
Autor: Lukas
In einem entscheidenden Schritt für die Verkehrsanbindung Zürichs hat das Stadtparlament am Mittwoch mit 66 zu 51 Stimmen eine Motion von SP, FDP und Mitte an die Stadtregierung übergeben. Diese fordert, dass die Stadt nicht nur ihren eigenen Anteil von 22 Millionen Franken für das geplante Tram Affoltern übernimmt, sondern auch den Anteil des Kantons in Höhe von 325 Millionen Franken vorfinanziert. Das Ziel? Einen Baubeginn vor 2028 zu ermöglichen!
Zürich steht vor einer Herausforderung!
Die Entscheidung ist kritischer denn je, da der Kanton verschiedene Bauprojekte aufgrund finanzieller Engpässe bereits verschoben hat – darunter auch das Tram Affoltern. Die Stadt soll die 325 Millionen später vom Kanton zurückerhalten, ähnlich wie beim Bau der SBB-Durchmesserlinie, wo der Kanton Zürich dem Bund 500 Millionen Franken vorschoss, was den schnellen Bau des unterirdischen Bahnhofs ermöglichte.
Verzögerungen drohen!
Das Großprojekt in Zürich-Nord entwickelt sich nur schleppend. Ursprünglich sollte die neue Tramlinie, die Brunnenhof und Holzerhurd verbindet, 2026 in Betrieb genommen werden, während die ersten Trams bereits 2030 fahren sollten. Doch dieser Zeitplan wird durch die Sparmaßnahmen des Kantons und mehr als hundert Einsprachen, die Sorgen um Umwelt und Verkehrsinfrastruktur ausräumen wollen, stark gefährdet.
Die Debatte im Gemeinderat zeigte ein gespaltenes Bild:
Die linken Parteien, normalerweise eine Einheit in verkehrspolitischen Fragen, waren sich hier uneinig. Julia Hofstetter von den Grünen forderte eine Überarbeitung des Tramprojekts, um die enormen Umweltauswirkungen, darunter die Fällung von 600 Bäumen, zu vermeiden.
Warnungen aus der Politik!
Markus Knauss, Co-Geschäftsführer des VCS Zürich, warnte, dass die Stadt am Ende die 325 Millionen selbst aufbringen könnte. Viele befürchten auch, dass das aktuelle Tram-Affoltern-Projekt wie das zuvor gescheiterte Rosengarten-Projekt von der Stimmbevölkerung abgelehnt werden könnte.
Die SP hingegen plädierte für eine zügige Umsetzung
und betonte die Dringlichkeit, da jede Verzögerung das Projekt verteuere. Benedikt Gerth von der Mitte stellte klar: „Wir wollen das Tram jetzt und nicht erst 2050!“ Er wies darauf hin, dass das Quartier Affoltern in den kommenden Jahren stark wachsen wird und somit auch das öffentliche Verkehrsproblem akut werde.
Politisch gesehen ist die Situation explosive:
Aufgrund der finanziellen und organisatorischen Komplexität könnte dieser Beschluss weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Verkehrsplanung in Zürich haben. Die Gespräche mit dem Kanton laufen bereits, um sicherzustellen, dass die Stadt den vorfinanzierten Betrag auch wirklich zurückerhält. Wie die Situation sich weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten.