
Neue Erkenntnisse zum Handekzem-Risiko bei atopischer Dermatitis: Alarmierende Ergebnisse
2025-09-01
Autor: Nina
Atopische Dermatitis: Viel mehr als nur Hautprobleme
Die atopische Dermatitis (AD) ist nicht nur eine lästige Hauterkrankung, sie birgt auch ein erhöhtes Risiko für das weit verbreitete Handekzem (HE). Die Betroffenen kämpfen oft mit heftigen, chronischen Symptomen, die das tägliche Leben stark beeinträchtigen – Juckreiz, Schmerzen und funktionale Einschränkungen sind nur einige der Herausforderungen.
Eine umfassende Studie an 294 Betroffenen
Eine neue, wegweisende Studie der Northwestern University in Chicago hat nun entscheidende Erkenntnisse geliefert. In einer 6-jährigen Beobachtungszeit wurden 294 Erwachsene mit diagnostizierter atopischer Dermatitis genau unter die Lupe genommen. Diese Studie, die von Oktober 2013 bis April 2020 durchgeführt wurde, kam zu spannenden Ergebnissen. Die Patienten erhielten eine Vielzahl von Standardtherapien, darunter topische und systemische Behandlungen.
Beunruhigende Statistiken: So viele Patienten sind betroffen
Die Ergebnisse sind alarmierend: Bei fast der Hälfte der AD-Patienten – konkret bei 45,9 % – wurde ein aktives Handekzem festgestellt. Unter diesen Betroffenen zeigten sich unterschiedliche Schweregrade: 61,5 % litten an einer milden Form, 31,9 % an einer moderaten, während 6,7 % mit einem schweren Verlauf zu kämpfen hatten. Besonders betroffen waren die Handrücken und Finger (78,6 %), gefolgt von den Handgelenken (51,1 %) und den Handinnenflächen (38,4 %). Nageldystrophien traten jedoch nur in 5,2 % der Fälle auf.
Kein Einfluss von demografischen Faktoren – Die Schwere der AD zählt!
Erstaunlicherweise fanden die Forscher keine signifikanten Zusammenhänge zwischen dem Schweregrad des Handekzems und dem Alter, Geschlecht, der Ethnie oder anderen atopischen Begleiterkrankungen wie Asthma oder Nahrungsmittelallergien. Stattdessen stellte sich heraus, dass der Schweregrad der atopischen Dermatitis entscheidend war. Patienten mit moderater bis schwerer AD haben ein dramatisch höheres Risiko für ein schweres Handekzem.
Schockierende Odds Ratio: Ein höheres Risiko als gedacht!
Die Analyse ergab eine adjustierte Odds Ratio (aOR) von 29,42 für Patienten mit schwerer atopischer Dermatitis im Vergleich zu fast erscheinungsfreien Betroffenen. Dies zeigt deutlich, wie notwendig eine frühzeitige Erfassung und konsequente Dokumentation von Handekzemen bei AD-Patienten ist.
Fazit: Aufklärung und Prävention sind entscheidend
Angesichts dieser alarmierenden Ergebnisse ist es von entscheidender Bedeutung, Patienten und Ärzte für das Risiko von Handekzemen zu sensibilisieren. Frühe Intervention und präventive Maßnahmen könnten entscheidend sein, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und schwerwiegendere Verläufe zu verhindern.