Welt

USA: Gesundheitsminister Kennedy verteidigt umstrittene Impfpolitik

2025-09-05

Autor: Mia

Hitze und Kontroversen im Senat

In einer leidenschaftlichen, dreistündigen Senatsanhörung hat US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. vehement seine strittige Covid-19-Impfpolitik verteidigt. Medizinische Fachgesellschaften und zahlreiche demokratische Senatoren forderten energisch seine Entlassung, was immer wieder zu hitzigen Wortgefechten führte. Kennedy bezeichnete Senator Ben Ray Lujan aus New Mexico als "lächerlich" und kritisierte dessen Äußern als "Kauderwelsch", nachdem dieser gefordert hatte, dass Kennedy die Protokolle seiner umstrittenen Studien zu Autismus und Impfstoffen offenlegt.

Streit unter Senatoren: "Sie sind ein Scharlatan"

Während dieser hitzigen Debatte entblödete sich die demokratische Senatorin Maria Cantwell aus Washington nicht, Kennedy direkt als "Scharlatan" zu beschimpfen. "Die Geschichte der Impfstoffe ist sehr klar", warf sie ihm entgegen.

Kritik von allen Seiten: Republikaner schließen sich an

Auch republikanische Senatoren üben Druck auf Kennedy aus, kritisieren sein Vorgehen und seine Entscheidung, Impfempfehlungen zu reduzieren. Insbesondere die kürzliche Entlassung von Susan Monarez, der Chefin der CDC, brachte viele Senatoren in Rage. Senator Thom Tillis und seine Kollegen fragten sich, wie es zu einer so schnellen Entlassung kommen konnte. Kennedy verteidigte diese Maßnahme und stellte die Vertrauenswürdigkeit von Monarez und anderen CDC-Führungskräften infrage.

Trump zeigt sich unterstützend

US-Präsident Donald Trump äußerte sich derweil positiv über Kennedy, als er während eines Abendessens mit Tech-Vertretern nach dessen Anhörung gefragt wurde. Obwohl er die Anhörung nicht verfolgt hatte, betonte er, dass Kennedy es "sehr gut mein" und dass unterschiedliche Ansichten gehört werden sollten. "Ich mag, dass er anders ist", fügte Trump hinzu.

Kennedys Impfpolitik: Ein Umbruch der Empfehlungen

Kennedy gilt seit geraumer Zeit als bekannter Impfskeptiker. Kürzlich kündigte er an, etwa 500 Millionen Dollar aus der Impfstoffforschung abzuziehen, was als eine der vielen umstrittenen Maßnahmen bewertet wird. Er hatte bereits die Impfempfehlungen für Schwangere und Kinder zurückgezogen und zudem das gesamte Impfstoff-Beratungsgremium entlassen, um es durch eigene Kandidaten zu ersetzen. In Anbetracht des jüngsten Masernausbruchs in den USA äußerte er keine klare Empfehlung für eine Impfung.

Fazit: Ein duellierender Gesundheitsminister

Die hitzige Auseinandersetzung während der Senatsanhörung zeigt deutlich die tiefen Gräben in der amerikanischen Impfdebatte. Kennedy bleibt eine polariserende Figur und sein Vorgehen wird weiterhin aufmerksam beobachtet, während er seine umstrittenen Ansichten gegen einen wachsenden Widerstand verteidigt.