
Neue Erkenntnisse zu Enceladus: Ist das Leben auf dem Saturn-Mond doch nicht so nah?
2025-09-10
Autor: Alina
Enceladus: Vom Paradies zur Fragezeichen?
Der geheimnisvolle Saturn-Mond Enceladus galt lange Zeit als einer der hoffnungsvollsten Orte für die Suche nach extraterrestrischem Leben. Doch aktuelle Forschungen bringen diese Annahme ins Wanken.
Ein Ozean unter Eis: Was die Forscher herausfanden
Unter der gefrorenen Oberfläche von Enceladus verborgen, vermutet man einen flüssigen Ozean, der durch beeindruckende Wasserfontänen sichtbar wird. Die NASA-Raumsonde Cassini hatte im Jahr 2005 organische Moleküle nachgewiesen, was die Hoffnung auf Leben beflügelte. Doch neue Studien, angeführt von Grace Richards vom Istituto Nazionale di Astrofisica e Planetologia Spaziale in Rom, werfen dunkle Schatten auf diese Theorie.
Die überraschende Wahrheit über organische Moleküle
Die aktuelle Forschung legt nahe, dass die organischen Moleküle, die in den Fontänen von Enceladus gefunden wurden, möglicherweise gar nicht aus dem unterirdischen Ozean stammen. Vielmehr könnten sie durch Strahlung auf der eisigen Oberfläche des Mondes entstanden sein. Auf einer Tagung in Helsinki präsentierten die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse.
Laboruntersuchungen geben neue Hinweise
Im Rahmen der Studie simulierten die Forscher die extremen Bedingungen auf der Mondoberfläche - Temperaturen von etwa minus 200 Grad. Sie bestrahlten Eisproben, die Wasser, Kohlendioxid, Methan und Ammoniak enthielten, mit energiereichen Ionen. Die resultierenden organischen Moleküle könnten somit lokal entstanden sein, anstatt aus den Tiefen des Mondes zu stammen.
Vorsicht ist geboten: Der Ozean bleibt ein Rätsel
Richards betont: "Die Moleküle, die als präkursorisch für Leben gelten, könnten tatsächlich durch Strahlung vor Ort entstanden sein. Das schließt nicht aus, dass der Ozean von Enceladus potenziell bewohnbar ist, aber wir müssen vorsichtig sein, unsere Schlüsse auf der Grundlage der Zusammensetzung der Fontänen zu ziehen."
Blick in die Zukunft: Was nun?
Die neu gewonnenen Erkenntnisse machen deutlich, dass die Analyse der Daten von Enceladus schwieriger ist als zuvor angenommen. Zukünftige Missionen müssen in der Lage sein, zwischen Molekülen aus dem Ozean und solchen, die aus Strahlungsprozessen stammen, zu unterscheiden, um herauszufinden, ob unter der Eisdecke tatsächlich lebensfreundliche Bedingungen existieren könnten. Bleibt also nur zu hoffen, dass die nächsten Forschungsmissionen mehr Klarheit bringen.