
Alarmierende Burnout-Raten in der Neurologie: Eine landesweite Analyse enthüllt alarmierende Fakten!
2025-09-01
Autor: Alina
Burnout in der Neurologie: Ein wachsendes Problem
Burnout ist nicht nur ein Trend, sondern eine ernsthafte Bedrohung für die geistige und körperliche Gesundheit von Fachkräften im Gesundheitswesen, insbesondere in der Neurologie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jüngst bestätigt, dass Burnout ein eigenständiger Risikofaktor für Depressionen und Suchtkrankheiten ist.
Die Herausforderungen für Neurologen
In der Neurologie sind die Bedingungen besonders herausfordernd: von komplexen Krankheitsbildern bis hin zu zeitkritischen Notfällen wie Schlaganfällen. Der immense Dokumentationsaufwand und die häufigen interdisziplinären Abstimmungen verschärfen die Situation zusätzlich. Schockierende internationale Statistiken deuten darauf hin, dass bis zu 75 % der Neurologen unter Burnout leiden – ein überdurchschnittlich hoher Wert im Vergleich zu anderen medizinischen Fachrichtungen.
Bundesweite Untersuchung zur Burnout-Situation
Um die Situation in Deutschland besser zu verstehen, startete die Sektion „Junge Neurologie“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) im Herbst 2024 eine groß angelegte Online-Befragung. Über 490 Ärzte, darunter viele Assistenz- und Fachärzte, beteiligten sich und teilten ihre Erfahrungen bezüglich belastender Arbeitssituationen und deren Zusammenhang mit Burnout.
Hauptursachen für Burnout enträtselt
Über die Hälfte der Befragten berichtete von häufigen belastenden Ereignissen, die besonders in Notaufnahmen und auf Intensivstationen vorkommen. Die zentralen Auslöser sind:
• Überlastung durch zu viele Patienten,
• Stress durch das Second-Victim-Phänomen nach kritischen Vorfällen,
• Mangelnde Kommunikation zwischen den Abteilungen,
• Organisatorische Defizite.
Assistenzärzte führten zusätzlich Wissens- und Fertigkeitslücken als Stressoren an.
Erhöhtes Burnout-Risiko: Ein besorgniserregendes Analyseergebnis
Die Ergebnisse zeigten, dass 53 % der Assistenzärzte entweder gefährdet oder bereits von Burnout betroffen sind, während Fachärzte in einem gesünderen Bereich liegen. Zu den Schlüsselfaktoren für ein erhöhtes Burnout-Risiko gehören regelmäßige belastende Situationen, geringe Arbeitszufriedenheit und das Fehlen von Debriefing-Strukturen.
Maladaptive Bewältigungsstrategien alarmieren
Besonders beunruhigend ist der hohe Anteil von Ärzten, die nach stressreichen Ereignissen auf Alkohol (20 %) oder Medikamente (9 %) zurückgreifen, was die Burnout-Symptome noch verstärkt.
Präventive Maßnahmen: Ansätze zur Verbesserung der Situation
Die Befragten identifizierten mehrere effektive Maßnahmen zur Förderung der Resilienz und Stressreduktion, darunter:
• Ein strukturiertes Onboarding für neue Mitarbeiter,
• Spezifische Debriefings nach kritischen Vorfällen,
• Optimierung von Prozessen zur Reduzierung organisatorischen Stresses.
Dennoch berichteten über 90 % der Assistenzärzte und 77 % der Fachärzte von fehlenden oder unbekannten Debriefing-Strukturen.
Fazit: Dringender Handlungsbedarf besteht!
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen unmissverständlich, dass die neurologische Weiterbildung eine kritische Phase für Burnout darstellt. Es bedarf nicht nur individueller Resilienzförderung, sondern auch tiefgreifender struktureller Veränderungen: klare Einarbeitungskonzepte, leicht zugängliche Nachbesprechungen und eine kulturfördernde Fehlerakzeptanz sind unerlässlich, um die Zukunft der Neurologie zu sichern.