
Monobloc: Der Plastikstuhl, der die Welt eroberte
2025-09-11
Autor: Simon
Der unterschätzte Plastikstuhl
Für viele steht er für schlechten Geschmack, während andere ihn als die einzige erschwingliche Sitzgelegenheit loben. Doch kaum jemand denkt daran, dass ein plastikfarbener Stuhl eine Dokumentation wert sein könnte – bis jetzt. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Hauke Wendler hat sich dieser Herausforderung gestellt.
Die globale Reise des Monobloc
Der Monobloc ist das meistverkaufte Möbelstück aller Zeiten und hat sich schnell weltweit verbreitet. In nur 50 Sekunden wird ein Monobloc produziert. Das Geheimnis? Er wird in einem Guss aus Plastik geformt – genau deshalb trägt er seinen Namen.
Die Wurzeln französischen Designs
Ursprünglich wurde der Monobloc von der französischen Firma "Stamp" entworfen, und sein Erfinder, Henry Massonnet, wurde dafür sogar ausgezeichnet. Allerdings geriet Massonnet nach seinem Tod in Vergessenheit, und ein Patent auf seinen Stuhl wurde nie angemeldet. Früher war der Monobloc ein Designobjekt, jetzt gilt er oft nur als einfacher und günstiger Plastikstuhl.
Kritik am Alltagsklassiker
Der einstige Glamour ist verschwunden. Heute wird der Monobloc nicht gerade als komfortables Designerstück gefeiert, sondern als funktionales, wenn auch oft unbequemes Möbel. Im Dokumentarfilm taucht Wendler in die Meinungen der Deutschen ein: "Die werden mit der Zeit unansehnlich", bemerkt eine ältere Dame. Ein anderer Zuschauer beschreibt den Stuhl sogar als "Abwesenheit von Kulturgut".
Plastik im Fokus
Viele der Interviewten stellen auch die Materialwahl in Frage. Eine Zuschauerin fragt: "Warum gibt es die überhaupt noch?" Die Unzufriedenheit mit dem Plastik bleibt unübersehbar, und viele stellen sich den berechtigten Fragen: Warum produziert man dieses Möbelstück weiterhin?
Ein unerwarteter Nutzen in Uganda
Trotz aller Kritik hat der Monobloc sogar seine positiven Seiten. Wendler entdeckt in Uganda eine Initiative, die gebrauchte Plastikstühle in Rollstühle umfunktioniert. Da diese Stühle kostengünstig sind, fand ein Amerikaner die innovative Lösung für Rollstuhlfahrer.
So erzählt Annet Nnabulime, eine Frau, die nach einem Unfall gelähmt war, von ihrer freudigen Erfahrung: "Ich habe keine Hoffnung, dass ich nochmal laufen kann", sagt sie. Doch mit ihrem neuen Rollstuhl muss sie sich nicht mehr mühselig über den Boden schieben.
Ein neuer Blick auf den Monobloc
Je weiter Wendler an seinem Film arbeitet, desto mehr erkennt er, dass es an der Zeit ist, seine eigenen Vorurteile zu überdenken. Er stellt fest: Obwohl der Monobloc nicht sein Lieblingsstuhl ist, zählt am Ende nur eines: Die Fähigkeit, einen Platz zum Sitzen zu finden.
Sehen Sie den vollständigen Dokumentarfilm
Dieser faszinierende Film lädt dazu ein, über den Monobloc nachzudenken – nicht nur als Möbelstück, sondern als Teil unserer Kultur. Verpassen Sie nicht die Chance, mehr über diese weltbewegende Geschichte zu erfahren!