Wissenschaft

Neuartige Qudits könnten die Quantencomputer-Revolution einläuten!

2025-03-27

Autor: Emma

Quantencomputer, die bisher hauptsächlich auf Qubits basieren, könnten durch die Einführung von Qudits in eine neue Ära eintreten. Qudits sind Quanteninformationseinheiten, die nicht nur als 0 oder 1 funktionieren, sondern auch aus drei oder mehr Zuständen bestehen können und somit deutlich mehr Informationen pro Einheit speichern.

Ein Team unter der Leitung von Michael Meth von der Universität Innsbruck hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie in *Nature Physics* gezeigt, wie Qudits genutzt werden können, um komplexe hochenergetische Teilchen zu simulieren, die mit elektromagnetischen Quantenfeldern interagieren. Diese Forschung folgt auf eine bedeutende Entdeckung von Wissenschaftlern des Lawrence Berkeley National Laboratory, die das Quantenfeld der starken Kernkraft mit Qutrits codiert haben, einem speziellen Typ von Qudits mit drei Zuständen.

Die Simulation von Quantenfeldern ist eine der vielversprechendsten Anwendungen für Quantencomputer, da sie mögliche Phänomene in Teilchenbeschleunigern oder in chemischen Reaktionen vorhersagen könnte, die mit klassischen Computern nicht berechnet werden können. Laut der theoretischen Physikerin Christine Muschik, die an der Universität Innsbruck Pionierarbeit für Qudit-Simulationen geleistet hat, sind Qudits extrem gut geeignet für diese komplexen Aufgaben: „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mir selbst raten: Warum Zeit mit Qubits verschwenden?“

Martin Ringbauer, ein Experimentalphysiker und Hauptautor der Arbeit, betont, dass der Qubit-Ansatz nicht die Lösung für alle Probleme darstellt. Dennoch könnten Qudits helfen, die Effizienz und Fehleranfälligkeit von Quantencomputern zu verbessern. Sie bieten die Möglichkeit, dass jede Recheneinheit, die bisher ein Qubit codiert, mehr Informationen speichern kann.

Obwohl Qudit-Methoden noch nicht so weit entwickelt sind wie die Qubit-Ansätze, zeigen aktuelle Forschungen, dass bestehende Qubit-Prozessoren, wie die von IBM und Google, theoretisch als Qutrits betrieben werden können, indem sie nur minimal modifiziert werden.

Die Arbeit um Ciavarella und Bauer, die Qutrits auf einem supraleitenden Quantenchip von IBM codierten, und die Forschung von Ringbauer und Muschik, die Kalziumionen zur Darstellung von Ququints nutzten, könnten in Zukunft weitere grundlegende Fragen über die Materie und die Kräfte im Universum klären. Gedanken über die Entstehung von Protonen und Neutronen aus Quarks oder die Wechselwirkungen von Neutrinos während einer Supernova könnten durch diese Simulationen neue Antworten erhalten.

Eine große Herausforderung bleibt die Quantenfehlerkorrektur. Während Qudits in der Lage sein sollten, die Anzahl der benötigten Quanteninformationseinheiten zu reduzieren, ist die Entwicklung effizienter Fehlerkorrekturmethoden für Qudits eine komplexe Aufgabe. Earl Campbell, Vizepräsident für Quantenwissenschaft bei Riverlane, hebt hervor, dass der korrekte Code für Qudits entwickelt werden muss, um deren Nutzen im großen Maßstab zu maximieren.

Mit den Fortschritten in der Quantenforschung könnten Qudits nicht nur die Quantencomputing-Landschaft verändern, sondern auch tiefere Einblicke in die Naturgesetze und die Struktur des Universums ermöglichen. Diese Entwicklungen beobachten zu können, könnte der größte Durchbruch in der Wissenschaft des 21. Jahrhunderts sein!